Ulm News, 28.07.2018 14:00
ratiopharm ulm-Kapitän Per Günther: Dreier-Quote wieder deutlich verbessern
Der Ulmer Basketballer Per Günther, Kapitän von ratiopharm ulm, berichtet im Interview, wie er mit der ungewohnt langen Zwischensaison bis zum Start der neuen Saison umgeht und über sein Training und die Übungsschwerpunkte während der Sommermonate.
Direkt nach Saisonende waren Sie bei der Teamverabschiedung mit der langen basketballfreien Zeit zunächst etwas überfordert und wussten nicht so recht, wie Sie damit umgehen sollten. Wie haben Sie das Problem gelöst?
Per Günther: Wir haben im Club ja mittlerweile eine recht große Basketball-Expertise. Sei es ein Igor Perovic, eine BBL-Legende wie Chris Ensminger oder auch Danny Jansson. Von diesem Sammelsurium an Experten habe ich mir Rat geholt. In den letzten Jahren ging es für mich in der Sommerpause nur darum, gesund zu werden. Jetzt war das anders. Ich hatte über drei Monate Zeit, da habe ich auch wieder viel mehr an technischen und spielerischen Elementen gearbeitet. Auch im Alter von 30 Jahren kann ich basketballerisch noch Sachen dazulernen oder verbessern.
Die Saison 2017/18 haben Sie mit einer Dreierquote von 33 Prozent abgeschlossen – schlechter haben Sie zuletzt nur in der Saison 2010/11 geworfen. Lag Ihr Fokus in dieser Offseason also besonders auf dem Wurf?
Per Günther: Ja, auch insbesondere deshalb, weil ich zu Beginn der letzten Saison noch ganz gut geworfen habe und ja auch beim Dreier-Contest dabei war. Bis kurz vor der Allstar-Pause habe ich den Dreier um die 45 Prozent geworfen. Wenn du das Jahr dann mit einer Trefferquote von 33 Prozent beendest, heißt das, dass du irgendwann gar nichts mehr getroffen hast. Der Frage, warum das so war, wollte ich natürlich auf den Grund gehen. Denn auch wenn ich mit meinen 30 Jahren immer noch recht flink bin, brauche ich den Distanzwurf natürlich in meinem Spiel. Ich will mich nicht damit zufrieden geben wieder so zu treffen, wie es für mich normal ist, sondern noch einen Tick besser werfen. Ich will in den hohen Vierzigern treffen.
Sie trainieren seit Jahren in der Zwischensaison allein, müssen sich also immer selbst motivieren. Warum machen Sie das?
Per Günther: Das ist einfach ein Zeitfaktor. Als ich im Sommer noch für die Nationalmannschaft gespielt habe, hatte ich einmal sechs Tage Pause, da gehst du zweimal joggen und musst dir über eine weitere Trainingsplanung keine Gedanken machen. Außerdem war ich als junger Spieler auch einfach froh, im Sommer nicht von früh bis spät fremdbestimmt gewesen zu sein. Mittlerweile bin ich selbst in der Lage zu analysieren, was ich brauche, und was nicht.
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