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Ulm News, 16.03.2018 09:00

16. März 2018 von Ralf Grimminger
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Manfred Oster: Ich habe mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen


Manfred Oster, Chef des größten Kreditinstituts in Ulm und im Alb-Donau-Kreis, scheidet Ende März aus dem Amt. Der 65-Jährige zählt mit 33 Jahren als Sparkassen-Vorstand – 17 Jahre davon in Ulm – bundesweit zu den dienstältesten Vorständen. Oster wird am Donnerstag, 22. März, im Congress Centrum Ulm feierlich verabschiedet. Vor der Verabschiedung sprach Ralf Grimminger für ulm-news mit Manfred Oster.  

Manfred Oster, aus Bietigheim stammend, ist durch und durch ein Sparkassen-Mann. Daher hätte ihn auch nie selbst ein unmoralisch hohes Angebot beispielsweise zur Deutschen Bank gelockt. Oster ist ein Zahlenmensch, aber auch ein gläubiger Menschenfreund, ein Hobbymusiker und ein Kulturförderer. Daher ergänzten sich stets seine persönlichen Wertvorstellungen mit dem am Gemeinwohl orientierten Auftrag der Sparkasse.
„Die Sparkassen-Idee hat immer funktioniert und rückt bei Krisen erst recht ins Bewusstsein“, betont Oster. Die Sparkasse biete eine Versorgung für alle und sei für alle da. „Die Sparkasse ist deswegen das nachhaltigste Unternehmen in der Geldwirtschaft“, erklärt der 65-Jährige begeistert, der im Übrigen fest davon überzeugt ist, dass es im Bankengeschäft auch in den nächsten 20 Jahren auf das „Bauchgefühl“ des Beraters ankommen wird, obwohl schon seit einiger Zeit beim Kreditgeschäft Computer die Risiken für Banken und Kunden berechnen und bewerten – und vielfach auch entscheiden.
„Ich habe mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen. Es ist immer gut gegangen. Darüber bin ich in erster Linie dankbar“. Gerade während der Finanzkrise im Jahr 2008 sei die Sparkasse zahlreichen heimischen Unternehmen zur Seite gestanden.
„Wir haben damals Firmen durch schwere Zeiten getragen, vor Insolvenzen bewahrt und damit viele Arbeitsplätze gerettet“, erinnert sich Oster, für den die Sparkasse der zuverlässige und kraftvolle Motor der regionalen Wirtschaft ist. Kunden vertrauen der Sparkasse ihre Ersparnisse an, die Sparkasse wiederum vergibt diese Kundeneinlagen an Unternehmen in der Region und an private Hausbauer. Dieser Kreislauf garantiere gesundes Wachstum, Arbeitsplätze und verwirkliche den Traum vom eigenen Haus, so Oster, dessen eigenes Haus, die Sparkasse Ulm, sehr gut aufgestellt ist – durchweg solide Ergebnisse sowie ein kontinuierliches Wachstum unterstreichen dies mit Nachdruck.
Manfred Oster agierte für die Sparkasse stets so, wie er es auch Kunden empfahl. Immer abgesichert, nie zu risikoreich. Daher riet er bei den Eigenanlagen stets zu einem gesunden Mix aus kurzen, mittleren und langen Laufzeiten. Den Sparern empfahl er ebenfalls eine sichere Mischung aus kurzen und langen Sparverträgen mit einigen Aktien. Dabei ist das Geschäft für Unternehmer und natürlich auch für die Banken anspruchsvoller geworden. „In Krisenzeiten muss man Geld zur Verfügung stellen – mit der Hoffnung, dass es zurückkommt und in euphorischen Zeiten muss man daran denken, dass plötzlich 30 Prozent Aufträge wegbrechen können“. Unternehmen gerieten heutzutage so schnell in Schieflage, oft ohne eigenes Verschulden, sondern vielmehr aufgrund der globalen Wirtschaftssituation oder internationaler Konzernentscheidungen.
„Auch in unserer Region gab es äußerst erfolgreiche Unternehmen, die sicher waren – und innerhalb eines Jahres ist alles anders, vor allem für die Angestellten, die um ihre Jobs bangen“, erläutert Oster. „Arbeitslosigkeit ist ein großes Elend. Wir haben immer versucht, das zu verhindern“. Auch im eigenen Haus. „Ich bin stolz, dass wir bei der Sparkasse Ulm nie zu betriebsbedingten Kündigungen gezwungen waren“, obwohl auch in seiner Ägide die Ulmer Sparkasse durch die Niedrigzinsphase sehr stark belastet war und ist – und zudem an einigen Standorten ihre Präsenz mit Gesch&am p;amp;am p;auml;ftsstellen angepasst hat.
„Die Sparkasse muss nicht überall, aber dennoch präsent und für alle Kunden gut erreichbar sein“. Manfred Oster begann als Sparkassen-Chef im Jahr 2000 schnell mit der Modernisierung der Bank. Die Zahl der Geldautomaten wuchs von 47 im Jahr 2000 auf 119 im Jahr 2018 an. Die Banking-Apps nutzen mittlerweile 21 000 Kunden, Online-Banking, Fotoüberweisungen, Bezahldienste oder NFC über die Sparkassen-Card gehören in Ulm zum Standartangebot und an technischen Verbesserungen und der Internetsicherheit für die Kunden wird beständig und intensiv gearbeitet. Der heute 65-Jährige startete in Ulm gleich mit der Jahrtausendwende, die global gesehen aus Sicht der computerisierten Weltwirtschaft wesentlich spannender gewesen sei als beispielsweise die Euro-Einführung.
Hingegen seien die Banken- und Finanzkrise sowie die Niedrigzinsphase, die der Sparkassenvorstand übrigens als einer der ersten Fachleute in der Region voraussagte, eine große Herausforderung – Stichwort S-Scala – gewesen seien. Diese Krisen überstand die Sparkasse fast unbeschadet, ebenso den Streit über und um die Sparverträge, der bundesweit Wellen schlug. Mittlerweile hat sich das Geldinstitut mit vielen Sparern außergerichtlich geeinigt, die Aufregung ist verflogen.
Der Sparkassenchef ist seit jeher ein großer Verfechter des Sparens. Dabei geht der Trend in die völlig andere Richtung. Für ihn ist es bedenklich, dass bis zu 40 Prozent der Kinder in Deutschland nicht mehr wissen, was Sparen ist. Das Image des Sparens ist altbacken, während shoppen, kaufen, konsumieren und Schulden machen als sexy und modern dargestellt wird. Diesen Spargedanken, der immer mehr an Bedeutung verliert, will Oster hier im Land wieder populärer machen und wirbt auch in vielen armen Ländern für die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation fürs Sparen. „Das ist finanzielle Entwicklungshilfe“, versichert Oster, der das Stadtleben auch mit großen Ausstellungen mit Werken von Miro´, Chagall und Picasso sowie mit Vortragsveranstaltungen in den Sparkassenräumen mit Uli Hoeneß, Erwin Teufel, Hans-Dietrich Genscher, Horst Köhler und Joachim Gauck bereicherte. Auch als Bauherr hinterließ er Spuren.
Mit der Sparkasse Neue Mitte sowie mit den ebenfalls preisgekrönten Neubauten in der Neuen Straße prägte die Sparkasse Ulm das moderne Innenstadtbild entscheidend und nachhaltig. Der 65-Jährige ist mit sich im Reinen. Er sei „glücklich, ein solch erfahrungsreiches Berufsleben gesund zu beenden“ und freue sich auf die neue Zeit, „in der ich tun kann, was ich will und mich maßvoll ehrenamtlich nützlich machen kann“. Für den Ruhestand hat er sich einiges vorgenommen: So möchte er seine Spanisch- und Englischkenntnisse verbessern.
Der belesene Zahlenmensch, der jederzeit ein passendes Gedicht eines Klassiker zitieren kann, will sich als begeisterter Hobbymusiker wieder verstärkt seinem Klavier und Kontrabass widmen – und vor allem seiner Frau, der er die nächsten Jahre „etwas von der vielen Zeit zurückgeben möchte, die ich in den vergangenen 44 Jahren im Büro oder auf Dienstreisen und nicht zusammen mit ihr verbracht habe“.




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