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Ulm News, 06.12.2017 07:00

6. Dezember 2017 von Ralf Grimminger
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Eine Tür für den Mittelstand nach Silicon Valley


Silicon Valley - ein Name, der geradezu magischen Klang hat. Silicon Valley steht wie nichts anderes für die den Umbau der alten Industriegesellschaft in die Welt von morgen, die Welt der Kommunikation und Informationstechnologien. Sie soll auch dem Mittelstand des Landes Baden-Württemberg nicht länger verschlossen bleiben. Darauf zielt eine kooperative Initiative des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums und der Auslandshandelskammer in San Francisco ab, die auf Anregung des Vereins initiative ulm digital in der IHK Ulm vorgestellt wurde. 

„Es geht uns ja gut hier. Wir haben Schlaraffenland-Stimmung und in der Ulmer Region Weltmarktführer und einen starken Mittelstand. Im Vergleich zum Silicon Valley sind wir im Blick auf Innovation, Forschung und Entwicklung zwar keine Würstelbude. Aber sehr weit hinterher.“ Sagt Heribert Fritz, Vorsitzender der Initiative ulm-digital. René van den Hoevel, Direktor der Auslandshandelskammer (AHK) in San Franzisco, pflichtet bei: „So gut wie alle deutschen Dax-Konzerne sind mittlerweile im Silicon Valley vertreten. Der deutsche Mittelstand ist aber fast nicht.“
Silicon Valley, diese Landschaft in Kalifornien in der San Francisco Bay, die sich bis San José erstreckt, ist der global bedeutendste Standort der IT-Industrie, geografische Ikone der High-Tech-Welt. Das „Silicium Tal“ ist nicht nur Geburtsort von High-Tech-Schmieden wie Apple, Google, Facebook oder Tesla, um nur mal ein Quartett dutzender von Weltfirmen zu nennen. Längst unterhält auch die vermeintlich alte Industrie Standorte auf der Halbinsel von San Francisco. Sei es die Öl-Industrie, die vertreten ist durch Firmen wie Exxon oder Petro China, seien es deutsche Industrie-Klassiker wie Siemens, alle großen Autohersteller oder auch der deutsche IT-Gigant SAP. Der in Deutschland und im deutschen Südwesten nachgerade traditionell starke und viel gerühmte Mittelstand mit vielen bis heute familiengeführten Unternehmen steht bisher aber abseits.
Ein Gemeinschaftsprojekt der AHK und des Baden- württembergischen Wirtschaftsministeriums will nun Vermittler sein und Brücken bauen für mittelständische Unternehmen aus Industrie und Handwerk an die amerikanische Westlüste.
Am Dienstag, 5. Dezember, ist das Projekt „Innovationscamp Baden-Württemberg im Silicon Valley“ in Stuttgart vorgestellt worden. Schon einige Tage zuvor hatten nach Bemühungen der Ulmer Digital- Initiative und der Industrie- und Handelskammer van den Hoevel und Dr. Doris Fernholz (Referat Außenwirtschaft des Stuttgarter Ministeriums) Mittelständler aus Ulm und Umgebung die Möglichkeit, Details über dieses Vorhaben zu erfahren. Aber auch über die ungebrochene Anziehungs- und Innovationskraft des Silicon Valley, über die gewaltigen Start-Up-Milieus, in die jedes Jahr Millionen von Dollars investiert werden, über die Bereitschaft, neue Entwicklungen mit Mut zu begegnen.
Van den Hoevel: „Dem deutschen: Ja, aber... steht im Silicon Valley ein: Yes, and... gegenüber.“ Statt deutscher Bedenkenträgerei also amerikanischer Entdeckergeist. Mit diesem anderen Unternehmersinn konfrontiert zu werden und ihn als eines der Erfolgsgeheimnisse kennenzulernen ist eine der Absichten des neuen Programms für den Mittelstand.
Es besteht aus drei Teilbereichen:
Erstens werden teilnehmende Unternehmen vier bis sechs Wochen vor der Reise in die USA durch Vertreter des AHK und des Ministeriums besucht, um die Erwartungen abzuklären und die individuellen Ziele für die jeweilige Firma festzulegen. Zweitens aus sogenannten Bootcamps für alle Teilnehmer der auf drei bis vier Wochen angelegten Exkursionen ins Land der scheinbar unbegrenzten IT-Möglichkeiten. Bootcamp bedeutet nach den Worten van den Hoevels, dass alle Teilnehmer der Reisegruppe in der ersten Woche im Silicon Valley auf den selben Informationstand gebracht und grundlegende Fragen beantwortet werden: Wie tickt die US-Wirtschaft generell? Wie funktioniert das Valley? Was bedeutet Silicon Valley Ecosystem? Welche Moral steckt dahinter? Was verbirgt sich hinter Design Think ing? Welche Geschäftsmodelle und Produkte versprechen Erfolg?
In darauf folgenden zwei bis drei Wochen werden dann individuelle Gesprächstermine, markt- und branchenspezifischen Firmen- und Arbeitsplatzbesuche für die einzelnen Firmenvertreter organisiert. Ed werde sehr versucht, konkretes „Handwerkszeug zu vermitteln“, wie van den Hoevel sagt. „Es werden Türen aufgehen.“ Die AHK leiste jede erdenkliche organisatorische Unterstützung und bereite ein Rahmenprogramm für die auf bis zu drei bis vier Wochen angelegten Aufenthalte im Silicon Valley vor. Kosten: Übernachtung, Verpflegung und ein Eigenanteil von 5000 Euro, vor allen aber das im Mittelstand bedeutsame Zeitinvestment. Teilnehmen sollten nach Einschätzung van den Hoevels Firmenchefs, mindestens aber Personen aus der Führungsebene der Firmen mit „hoher Durchdringung in die Geschäftsführungen“.
Jan Stefan Roell, Chef der Zwick Roell AG und früherer Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall: „Ich denke, es sollte immer die Geschäftsführung vertreten sein. Das macht es leichter.“
Nochmals van den Hoevel: Ziel sei es, „dass die Leute mit dem einen oder anderen Produkt, mindestens aber mit der einen oder anderen Idee zurückkehren.“
Zur Betreuung des Projekts richtet das Wirtschaftsministerium vom 1. Februar 2018 an im Silicon Valley die Stelle eines Innovations-Scouts ein, kündigte Doris Fernholz an. Bewerbungen in diesem Fall allerdings zwecklos, die Stelle ist bereits durch eine Frau besetzt, die seit sieben Jahren im Silicon Valley tätig ist. Beabsichtigt sind 2018 drei dieser Innovationscamps im Silicon Valley; und zwar im Mai, September und Dezember, für je einen oder zwei Vertreter von jeweils fünf bis zehn Unternehmen. Die Website mit allen Infos: www.innocampbw.de



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