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Ulm News, 06.09.2010 12:00

6. September 2010 von Ralf Grimminger
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Liqui Moly steigert Umsatz im August um 25 Prozent


Vom Sommerloch ist beim Ulmer Motorenöl-Spezialist LIQUI MOLY und dem zum Firmenverbund gehörenden Mineralölwerk MÉGUIN im Saarland keine Spur: Gemeinsam verzeichneten beide im August ein Umsatzplus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat; in den ersten acht Monaten des Jahres liegt das Wachstum bei insgesamt 22 Prozent.

 Ein ganz anderes Loch tut sich branchenweit auf: Die Kosten für Rohstoffe sind dramatisch gestiegen, teilweise um das Doppelte. Gleichzeitig gibt es bei wichtigen Grundölen, sie bilden die Basis für Motorenöle, gewaltige Engpässe. 
Ursachen gibt es viele für diese Entwicklung: Die erhöhte Nachfrage an den Weltmärkten, Kursveränderungen zwischen Euro und Dollar, geringere Produktionskapazitäten der Lieferanten und Börsenspekulationen. „Einer unserer Mengenträger bei Grundölen, das SN 150, kostet inzwischen doppelt so viel wie vor einigen Monaten“, beschreibt LIQUI MOLY Geschäftsführer Ernst Prost die Entwicklung. Die wichtigsten Rohprodukte kombiniert, würde das bei einem monatlichen Ausstoß von rund 6 Mio. Litern zu Mehrbelastungen in der Größenordnung von ca. 1,3 Mio. Euro führen. „Wenn diese Entwicklung anhält, werden uns diese Kosten im September wie ein Hammerschlag treffen“, sagt Prost. Inzwischen sind sämtliche Tanklager mit preiswert eingekauften Ölen geleert. Das Problem: Die Rohstoffe werden zu tagesaktuellen Kursen gehandelt. Preissteigerungen können aber nur bis zu einem gewissen Grad und mit deutlicher Verzögerung an die Kunden weitergegeben werden.
Grund zur Panik sieht der Geschäftsführer nicht, weil man vor zwei Jahren ein ähnliches Szenario Dank eiserner Kostendisziplin schon einmal in den Griff bekommen habe. Mittlerweile sinken die Preise an den Rohstoffmärkten sogar etwas. Sorge bereite die Entwicklung bei so genannten Hydro-Crack-Ölen. „Da sich der Marktführer aus Europa verabschiedet hat, fehlen plötzlich 50 Prozent der verfügbaren Menge. Um den Rest hat ein richtiges Hauen und Stechen begonnen. So etwas hat die Branche noch nicht erlebt“, schildert Prost die Situation. Hydro-Crack-Öle sind teilsynthetisch mit nahezu gleichen Eigenschaften wie vollsynthetische Öle, im Preis-Leistungs-Verhältnis aber günstiger und deshalb so beliebt.
Auf die Umsatzentwicklung wirkt sich die Beschaffungsproblematik bisher nicht aus. Im August 2010 verzeichneten LIQUI MOLY und MÉGUIN ein Plus gegenüber August 2009 von 24,4 Mio. Euro, das entspricht 25 Prozent mehr. Innerhalb der ersten acht Monate dieses Jahres hat der Firmenverbund um 22 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zugelegt; in Summe um 33,9 Mio. Euro auf 188,7 Mio. Euro. „Wir sind auf dem richtigen Weg, dürfen aber den Ertrag nicht aus den Augen verlieren. Wachstum ohne Gewinn ist tödlich“, warnt der Firmeninhaber.
Ganz andere Zahlen sind es, die Prost Freude bereiten: Bis zum 1. September 2010 haben LIQUI MOLY und MÉGUIN 36 neue Mitunternehmer beschäftig – 18 je Standort. Damit wächst die Zahl der Mitunternehmer auf 476, davon acht Lehrlinge; fünf in Ulm, drei in Saarlouis. Zusätzlich arbeiten bei LIQUI MOLY drei Zeitarbeitskräfte und 22 bei MÉGUIN.
Wachstum verzeichnete der Firmenverbund im Inland wie im Export. Im Inland betrug der Umsatzanstieg in den ersten acht Monaten des Jahres 15 Prozent gegenüber dem Zeitraum Januar bis August 2009. „Angesichts eines gesättigten Marktes ist das Ergebnis hervorragend. Wir haben der Konkurrenz Marktanteile abgenommen“, sagt Prost. Auch im Export stehen die Zeichen auf Wachstum. Um 33 Prozent legte der Umsatz im Zeitraum von Januar bis August 2010 gegenüber 2009 zu.
Besonders positiv entwickelten sich die Märkte in China mit 82,7 Prozent mehr Umsatz, Italien (+56,2 Prozent ) oder in den USA (+44,5 Prozent). Daneben gedeihen auch verhältnismäßig junge Märkte wie im Irak sehr gut. Dort betrug der Umsatzzuwachs 114,88 Prozent. Im mit Abstand wichtigsten Exportland Russland verzeichneten LIQUI MOLY und MÉGUIN 17,6 Prozent mehr Umsatz. „In unserem nach Deutschland größten Mitglied der LIQUI MOLY family worldwide ist die Summe entscheidend“, betont der Geschäftsführer.
Während der Umsatz von Jahresanfang bis August 2010 9,4 Mio. Euro betrug, waren es dieses Jahr im gleichen Zeitraum 11,1 Mio. Euro. Der Firmenverbund vertreibt seine Produkte in mehr als 90 Länder dieser Erde. 40 Prozent beträgt der Exportanteil am Gesamtgeschäft.
Für das Wachstum gibt es viele Gründe, einer davon ist die öffentliche Wahrnehmung. In einer bei LIQUI MOLY noch nie dagewesenen Werbekampagne machte das Unternehmen im Fernsehen, im Radio und in Print-Medien auf sich aufmerksam. Inhaber Ernst Prost stand selbst vor der Kamera und warb nicht für Produkte, sondern für ein anständiges Unternehmen: „Schon als ich die Idee hatte ging es mir immer darum zu zeigen, was uns von anderen Firmen und vor allem von Konzernen unterscheidet.“ Dazu zählt er Werte wie Anstand, Respekt und Demut. Damit und mit seinem Bekenntnis zum Standort Deutschland hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Inzwischen füllen aufmunternde Zuschriften von Fernsehzuschauern ganze Ordner.
Als BP am Golf von Mexiko die Ölkatastrophe geschah, war Prost der erste, der öffentlich Kund tat, keine Produkte des Konzerns mehr zu kaufen und dass kein Dienstfahrzeug mehr bei BP bzw. Aral betankt werde. „Für manche erschien dies ein gelungener PR-Coup, aber meinen Mitunternehmern und mir ging es darum, ein Zeichen gegen den verantwortungslosen Umgang mit unserer Umwelt zu setzen“, bekräftigt er. Man erfülle selbst hohe Auflagen bei der Verarbeitung von Grundölen, weil einem die möglichen Gefahren für die Natur bewusst seien. Erst recht müsse man das von einem weltweit agierenden Konzern verlangen, der jährlich Milliarden-Gewinne einstreiche. Dieses Handeln brachte dem Ulmer Motorenöl-Hersteller ebenfalls enorme Sympathie ein.



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