Stephan Huber bleibt als einziger Kandidat der Freien Wähler oben

Die Diskussionen um die Plakatierung begannen mit dem Frühstart der CDU. Die Christdemokraten hatten einen glatten Frühstart hingelegt, worauf die SPD - eher im Spaß - darauf hin wies. Die Grünen sagten sich - oder ließen sich vom OB sagen - was die CDU kann, können wir auch und starteten ihren Laternenwahlkampf ebenfalls früher aus vereinbart. Nach einem kleinen rhetorischen Scharmützel, bei dem festgestellt wurde, dass CDU und Grüne zu früh dran waren und die SPD recht hatte, konzentrierten sich die Wahlkämpfer wieder auf ihre politischen Inhalte. Die haben offenbar die Freien Wähler im Übermaß, weil sie ihre Kandidaten und Anliegen im XXL-Format an die Laternenmasten hängten. Dabei war zuvor als maximale Größe das Format DIN A 1 beschlossen worden, die Freien Wähler zockten aber mit DIN A 0 auf. Auch das wollte die Stadtverwaltung eher galant regeln, also trotz der Übergröße über den Formatverstoß darüber hinwegsehen. Das gelang nicht, weil die kleine Wählergruppe "Ulm hoch 3" forderte, dass die Nuller-Plakate wieder abgehängt werden sollen. Die Gruppe konnte nachweisen, dass die Stadtverwaltung das im Bundestagswahlkampf von den "Linken" und der "AfD" gefordert hatte. Grund: Die Übergröße.
Die Freien Wähler sahen ihren Verstoß ein und stiegen freiwillig auf die Leiter. Alle Wahlplakate der Freien Wähler wurden abmontiert und müssen gegen neue ausgetauscht werden. Alle? Bis auf die des Bewerbers Stephan Huber. Der Radiomann, auf Listenplatz 7 bei der Wiblinger Wählergemeinschaft, hatte nämlich von Beginn an Format gezeigt und sich mit DIN A 1 begnügt. Das wird nun belohnt: Er durfte oben bleiben. Huber ist der einzige Kandidat der Freien Wähler, der hundertfach im Stadtgebiet vom Laternenmast wirbt. Als Konzertveranstalter ist er eben ein alter Profi - was strategisches und effektives Plakatieren anbelangt.