Bröndby Kopenhagen und Skoda Xanthi FC bestreiten das Eindspiel des Laupheimer Osterturniers

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Beschreibung

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Die Griechen hatten, nachdem sie sich am Sonntag durch ein abschließendes 2:1 gegen die Yokohama F. Marinos den Gruppensieg gesichert hatten, im Halbfinale allerdings viel Mühe mit der überraschend starken Mannschaft des Gastgebers FV Olympia Laupheim. Diese hatten beim 0:0 in der regulären Spielzeit sogar die besseren Torchancen. Letztlich scheiterten sie aber am starken Torhüter des Titelverteidigers, der im Elfmeterschießen drei Schüsse des Außenseiters parierte. Er wahrte seinem Team damit die Möglichkeit, zum dritten Mal in Folge das Turnier zu gewinnen und den Jupp-Schwarzkopf-Gedächtnispokal endgültig in Besitz zu nehmen.

Xanthis letzte Hürde auf dem Weg zum Hattrick ist nun Dänemarks Topteam Bröndby Kopenhagen, das nach zwei Siegen und einem 0:0 in den Gruppenspielen sowie einem 1:0 im Halbfinale gegen den VfL Bochum als einzige Mannschaft des Turniers noch ohne Gegentor ist.

Das Endspiel wird am Ostermontag um 16 Uhr angepfiffen. Auftakt des dritten und letzten Turniertages ist aber bereits um 11 Uhr mit dem Spiel um Platz 7 zwischen Ajax Amsterdam und den Grasshoppers Zürich. Ab 12.15 Uhr kämpfen die Yokohama F. Marinos und der 1. FC Union Berlin um Platz 5, und ab 14.30 Uhr steigt das "kleine Finale" um Platz 3 zwischen dem FV Olympia Laupheim und dem VfL Bochum.

Skoda Xanthi FC
Mit der erfolgreichen Titelverteidigung im vergangenen Jahr strafte Skoda Xanthi FC all jene Lügen, die den Turniersieg von 2008 als Eintagsfliege gewertet hatten. Die Griechen bestätigten damit ihre hervorragende Nachwuchsarbeit, die sich im vergangenen Jahr auch im dritten griechischen U-19-Meistertitel nach den Jahren 2006 und 2008 ausdrückte. Und in der laufenden Meisterschaftsrunde hat man als derzeit Zweitplatzierter ebenfalls noch alle Titelchancen.
In Laupheim nehmen die jungen Kicker aus Nordgriechenland heuer den Turniersieg-Hattrick ins Visier, womit sie den 6. Jupp-Schwarzkopf-Gedächtnispokal endgültig in die Klubvitrine stellen könnten. Mit vier griechischen Nationalspielern scheint das Team von Trainer Theodoros Savvidis, der fünf Jahre lang im Nachwuchsbereich des TSV 1860 München tätig war, denn auch ordentlich gerüstet zu sein.
Die Profis des 1967 gegründeten Skoda Xanthi FC spielen seit 1991 in der ersten Liga des Landes. Sie schaffte dreimal die Qualifikation für den UEFA-Cup. Bestes Meisterschaftsergebnis war der vierte Platz in der Saison 2004/05.
Während der Verein im Profibereich an den renommierten Klubs aus Athen oder Piräus nicht vorbeikommt, spielt Xanthi im Jugendbereich die erste Geige. 180 Kinder trainieren in dieser Saison in der Fußball-Akademie. Die U 19 besteht zur Hälfte aus Spielern aus der Umgebung von Xanthi, die andere Hälfte sind ausgewählte Akteure aus ganz Griechenland.

Yokohama F. Marinos

17 Jahre nachdem Toin Gakuen Yokohama den Reigen der japanischen Gastspiele in Laupheim eröffnete – und das auch noch als Turniersieger – ist erneut ein Verein aus der Vorstadt Tokios zu Gast. Hinter den Yokohama F. Marinos steckt eine reine Klubmannschaft, die im vergangenen Jahr die japanische U-18-Meisterschaft gewann. Für die Marinos ist dieser höchste Jugendtitel zugleich der bislang größte Erfolg der Nachwuchsabteilung, die es in dem 1972 gegründeten Verein seit 25 Jahren gibt. Insgesamt 70 Profi-Spieler wurden dort seither ausgebildet. Einer davon – Sunshuke Nakamura – wurde dreimal schottischer Meister mit Celtic Glasgow und spielt derzeit bei Espanyol Barcelona in der Primera Division in Spanien. "Ziel der Nachwuchsarbeit ist, die Jugendlichen zu menschenfreundlichen, kreativen und kämpferischen Spielern auszubilden, damit sie als Mannschaftsmitglieder attraktiven, ideenreichen und zielstrebigen Fußball spielen können", lautet die Nachwuchsphilosophie des Klubs.
Dessen erste Mannschaft gehört seit der Einführung der japanischen J-League im Jahr 1993 dieser Profiliga an, dreimal (1995, 2003 und 2004) holte sie den Meistertitel nach Yokohama. In der laufenden Saison belegen die Marinos den zehnten Platz.
Der mit sechs Nationalspielern gespickte U-18-Nachwuchs der Yokohama F. Marinos möchte auf seiner Deutschlandreise neben sportlichen auch kulturelle Erfahrungen sammeln – und am liebsten an den Erfolg von Toin Gakuen aus dem Jahr 1993 anknüpfen. Dies war der bislang einzige Turniersieg einer japanischen Mannschaft in Laupheim ...

VfL Bochum
Zum insgesamt vierten und zweiten Mal in Folge ist der Nachwuchs des VfL Bochum beim Osterturnier zu Gast. Im vergangenen Jahr musste man nach einem 1:2 im Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern die Hoffnung begraben, zum zweiten Mal nach 1971 den Pott in den Pott zu holen. Im Spiel um Platz 3 schlug man Gastgeber Olympia Laupheim mit 3:0.
Dabei ist die U 19 des VfL Bochum durchaus eine Turniermannschaft: Beim Ostracher Pfingstturnier sicherte sich das vom ehemaligen Bundesligaprofi (VfL Bochum, Hertha BSC Berlin) und -Nationalspieler (17 A-Länderspiele) Darius Wosz (Bild) trainierte Team im vergangenen Jahr zum vierten (!) Mal in Folge den Sieg. Vielleicht klappte es in Laupheim nur nicht nicht, weil Wosz krankheitsbedingt auf die Fahrt nach Oberschwaben hatte verzichten müssen. Die Fußballfans in der Region hoffen natürlich, dass sich der einstige Dribbelkünstler in diesem Jahr im Olympia-Stadion zeigen wird.
Sein Team mischt in der Junioren-Bundesliga West in dieser Saison vorne mit und belegte zum Rückrundenstart punktgleich mit Borussia Dortmund den zweiten Platz mit nur einem Zähler Rückstand auf Bayer 04 Leverkusen. Einmal mehr bestätigt der Klub also den guten Ruf seiner Nachwuchsarbeit, die in den Jahren 2004 und 2005 jeweils zur deutschen Vizemeisterschaft im U-19-Bereich führte.

Ajax Amsterdam

Lange musste Turnierleiter Hermann Schick in diesem Jahr warten, ehe das Teilnehmerfeld komplett war. Die Geduld hat sch gelohnt: Mit Ajax Amsterdam sprang am Ende einer der namhaftesten europäischen Fußballklubs auf den Osterturnierzug 2010 auf.
29 nationale Meistertitel, 17 Pokalsiege und sechs Europacupsiege schmücken die Erfolgsbilanz des niederländischen Rekordtitelträgers. Zwar liegt der letzte große internationale Triumph, der Gewinn der Champions League, schon 15 Jahre zurück, dennoch zählt Ajax nach wie vor zu den Topklubs in Europa.
Geradezu weltberühmt ist der Verein für seine vorbildliche Jugendarbeit. Ajax Amsterdam spielte eine Vorreiterrolle bei der Einrichtung einer eigenen Jugendfußballschule, wie sie mittlerweile fast jeder Spitzenverein der Welt hat. Aus der Ajax-Akademie gingen Weltstars wie Johann Cruyff, Marco van Basten, Frank Rijkaard, Dennis Bergkamp oder Patrick Kluivert hervor. Rund 240 Nachwuchsspieler im Alter von 7 bis 19 Jahren trainieren auf den insgesamt sieben Plätzen der Ajax-Anlage. Viele Ex-Profis – wie Frank de Boer oder Dennis Bergkamp – wurden nach ihrer Karriere als Jugendtrainer eingebunden.
Der aktuelle Tabellenzweite der ersten niederländischen U-19-Liga wird in Laupheim zwar überwiegend mit dem jungen (U18-)Jahrgang antreten, weil etliche U-19-Auswahlspieler über Ostern anderweitige Verpflichtungen haben, dennoch darf man auf den Auftritt von Ajax Amsterdam im Olympia-Stadion sehr gespannt sein.

1. FC Union Berlin
Vor 44 Jahren ging der 1. FC Union Berlin aus dem 1906 gegründeten FC Olympia Schöneweide hervor und avancierte als Arbeiterverein und Sammelbecken für Systemkritiker bald zum Kultklub innerhalb des DDR-Fußballs. In Westdeutschland sorgte der im Stadtteil Köpenick im Stadion An der Alten Försterei beheimatete Verein erst nach dem Mauerfall für Schlagzeilen – zunächst durch seinen Fast-Bankrott Mitte der 90er-Jahre und dann durch den Einzug als Regionalligist ins DFB-Pokalfinale im Jahr 2001 (0:2 gegen FC Schalke 04). Es folgten eine sportliche Achterbahnfahrt zwischen der Teilnahme am UEFA-Cup, dem Abstieg in die Oberliga bis hin zur Rückkehr in die Zweite Bundesliga, in der man in dieser Saison eine hervorragende Rolle im vorderen Tabellenmittelfeld spielt.
Etwas weniger Beachtung findet die freilich nicht minder starke Jugendarbeit des Vereins. Sowohl die A-Jugend (U 19) als auch die B-Jugend (U 17) spielen in der Bundesliga. Die U 19 schaffte vor zwei Jahren den Aufstieg und ein Jahr später den Einzug ins Berliner Pokalfinale. Im zweiten Jahr im Oberhaus belegte der 1. FC Union Berlin bei Redaktionsschluss dieses Programmhefts den neunten Tabellenplatz mit einem Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge. Früchte trägt die gute Nachwuchsarbeit des 1. FC Union auch durch die Berufung von Boné Uaferro und Marcus Mlynikowski in die U-18-Nationalmannschaft.
In Laupheim feiert der 1. FC Union Berlin seine Turnier-Premiere. Und wer weiß, vielleicht glückt der Mannschaft ja das, was dem großen Stadtrivalen Hertha BSC bei seinen vier Starts versagt blieb, aber dem kleinen Berliner Konkurrenten Blau-Weiß 90 beim allerersten Osterturnier im Jahr 1964 gelang: der Turniersieg.

Bröndby IF Kopenhagen
Wie bei keinem anderen Osterturnier-Gast sind die erfolgreiche Fußball-Vergangenheit und Zukunft so vereint wie bei Bröndby IF Kopenhagen: Die Profis von morgen werden trainiert vom ehemaligen Schalke-Kicker und Mitglied der dänischen Europameistermannschaft von 1992, Bent Christensen. Und Talentchef bei Bröndby ist kein Geringerer als Kim Vilfort, Dänemarks Fußballer des Jahres 1991 und ein Jahr später Torschütze zum 2:0-Endstand im EM-Finale gegen Deutschland. Vilfort gehörte bereits vor elf Jahren, als Bröndby zuletzt in Laupheim gastierte, zur Delegation der Dänen – damals als Co-Trainer. Ob er diesmal wieder mitkommen wird, steht noch nicht fest.
Zurück in die Zukuft des dänischen Fußballs: Die wird maßgeblich von Bröndby IF Kopenhagen mitbestimmt, deren U 19 derzeit Spitzenreiter der höchsten Jugendliga des Landes ist. Im Vorjahr langte es "nur" zum Vizetitel, 2008 jedoch war man Meister. Bei den bisherigen drei Osterturnier-Anläufen (1996, 1998, 1999) hat es noch nie zum Turniersieg gereicht. Vielleicht klappt's dieses Jahr – an der Spielstärke sollte es jedenfalls nicht mangeln, immerhin stehen im Bröndby-Kader insgesamt acht Nationalspieler.

Grasshoppers Zürich
Der zum dritten Mal nach 1969 und 1997 in Laupheim gastierende Grasshopper Club (GC) Zürich sieht sich in ganz besonderem Maß als Fußball-Ausbildungsstätte. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete GC bereits 1984 mit der Verpflichtung des ersten Fußball-Lehrlings in der Geschichte des Schweizer Fußballs. "Schon vor Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass gut ausgebildete Jugendspieler das Kapital der Zukunft sind. Deshalb wird traditionell die Nachwuchsausbildung beim Schweizer Rekordmeister und Rekord-Cupsieger intensiv gepflegt", heißt es im Grundlagentext zur Talentförderung.
Und die Erfolge sind bemerkenswert. Es gelang immer wieder, Ausnahmetalente hervorzubringen und in die 1. Mannschaft zu integrieren. Als Beispiel dafür stehen Alain Sutter, Ciriaco Sforza, Giovane Elber oder Murat Yakin. Dem aktuellen Profikader der Grasshoppers aus Zürich gehören mehr als ein Dutzend Spieler an, die die Ausbildung im eigenen Klub absolviert haben. Mit dem im September 2005 in Betrieb genommenen, für rund 20 Millionen Euro erstellten klubeigenen Ausbildungs- und Trainingscenter GC/Campus wurden die Voraussetzungen für eine optimale Ausbildung noch weiter verbessert. Die perspektivreichsten Juniorenspieler erhalten zusätzlich einen Platz im klubeigenen Internat.
Die U18 hinkt in der Liga derzeit freilich den Spitzenteams aus Basel und Winterhur weit hinterher. Was dies für die internationale Leistungsstärke zu bedeuten hat, wird sich in Laupheim zeigen.

FV Olympia Laupheim

Die Spieler des Gastgebers freuen sich das ganze Jahr über auf das Osterturnier – das absolute Highlight der laufenden Fußballsaison. Treffen sie doch bei dieser Jugendbegegnung auf Mannschaften, gegen die sie in ihrer Fußball-Laufbahn sonst nie spielen würden. Trainer Hermann Haug braucht seine Schützlinge für diese Begegnungen nicht besonders motivieren. Die Bereitschaft ist groß, mit Kampf, Einsatz und Spielübersicht den internationalen Topteams Paroli zu bieten.
Fans und Ziuschauer warten gespannt darauf, ob es den Olympianern erneut gelingen wird, für eine große Überraschung zu sorgen. Letztes Jahr schlossen die Blau-Weißen mit je einem 0:0 gegen VfL Bochum und IFK Göteborg und einem 1:0-Sieg über Nagoya/Japan die Vorrunde als ungeschlagener Gruppensieger ab und scheiterten in der Zwischenrunde mit 0:1 am späteren Turniersieger Skoda Xanthi FC. Im Spiel um Platz drei hatte man dann gegen den VfL Bochum mit 1:4 das Nachsehen.
Wegen des altersbedingten Wechsels gibt es dieses Erfolgsteam in dieser Zusammensetzung nicht mehr. Die Hälfte der Mannschaft macht in der Zwischenzeit ihren Weg bei den Aktiven. Aus der B-Jugend nachgerückte Spieler haben die Reihen wieder geschlossen, so dass die Punktspiele in der Verbandsstaffel gut verlaufen. Die Olympia konnte sich im ersten Tabellendrittel etablieren und kann frei von Abstiegssorgen aufspielen. Dies ist von großem Vorteil, nachdem in dieser Staffel vier von vierzehn Vereinen am Saisonende in die Bezirksligen absteigen müssen.
Im Lauf der Saison ist die Spielerdecke dünner geworden. Infolge personeller Veränderungen bei der I. und II. Mannschaft müssen Leistungsträger wie Patrick Klaus (Abw ehr), Matthias Rehm (Angriff) und Patrick Zoll (Mittelfeld) ihr Können vorzeitig in der Verbandsliga bzw. in der Bezirksliga einbringen.
Spieler aus dem B-Jugend-Altersbereich werden den Kader ergänzen. Laupheim wird alles daran setzen, mit gutem Fußball den Gegnern das Leben so schwer wie möglich zu machen.