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Ulm News, 13.07.2011 09:00

13. Juli 2011 von Ralf Grimminger
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Das Auto bewegt die Menschen


 Oldtimer faszinieren die Autofahrer „Das Faszinierende am Auto, dass man jederzeit seine Mobilität leben kann und von A nach B kommt“, erklärt Manfred Hommel. „Das war vor 125 Jahren so und gilt bis heute.“ Manfred Hommel ist Leiter der Mercedes-Benz-Niederlassungen in Schwäbisch Gmünd und Ulm/Neu-Ulm und Sprecher der Oldtimerfabrik Classic in Neu-Ulm mit mehreren hundert Oldtimerfans.

 Manfred Hommel beschäftigt sich viel mit Autos. Beruflich mit den Hightech-Limousinen der Marke mit dem Stern und hobbymäßig mit Oldtimern, die in der Oldtimerwerkstatt Classic, die vor einem Jahr ihre Tore öffnete, geparkt, gepflegt und natürlich gefahren werden. Doch auch bei der Wahl seine Oldtimers blieb Hommel seiner Marke treu: Er fährt einen 190er SL. Der 53-jährige Manager ist ein Autoverrückter und trotz aller Innovationen und Entwicklungen von alten Fahrzeugen fasziniert.
Die ersten Autos – die Kutschen ohne Pferde – fuhren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 – 7 km/h, es rumpelte und krachte – und gegen Kälte, Schnee und Regen hab es für den Fahrer oder die Fahrerin keinen Schutz. „Bei Technik, Komfort und Sicherheit gab es vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten eine unglaubliche Entwicklung“, berichtet Hommel.
Die heutigen, ultramodernen Fahrzeuge sind vollgestopft mit Elektronik und Technik. Sie suchen für den Fahrer den richtigen Weg, melden technische Pannen oder Fehler, richten die Beleuchtung nach der Tages- oder Nachtzeit aus, heizen die Sitze, regulieren die Innentemperatur und messen die Temperatur außen. Neuerdings warnen die Autos, wenn der Lenker müde wird und schicken ihn auf einen Espresso zur Entspannung in das nächstgelegene Lokal. Wenn der Autobesitzer Geschick und ein bisschen Sachverstand hat, kann er noch selbständig nach dem Ölstand schauen und das Scheibenspritzwasser nachfüllen.
Mehr geht meist gar nicht mehr. Selbst das Wechseln von Scheinwerferbirnchen ist bei den meisten neuen Autos nicht mehr ohne Hilfe in der Werkstatt des Vertrauens zu bewerkstelligen. Vielleicht ist dieser massive und nicht mehr versteh- beziehungsweise greifbare Einsatz von Elektronik und Technik der Grund für das gesteigerte Interesse an den alten Autos.
An Fahrzeugen, die mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben müssen, damit sie als Oldtimer tituliert werden dürfen. „Die alten Autos haben noch eine Seele“, erklärt Manfred Hommel die Faszination. Von den Automobilen geht eine ganz besondere Anziehungskraft aus, „weil man die Technik noch anschauen und auch als Laie verstehen kann“.
Außerdem lasse sich die Karosserie, das ästhetisch geformte Blech, anfassen und spüren. Auch ist es den stolzen Besitzern noch möglich, an den Karossen herum zu schrauben. „Nehmen Sie ein Auto aus den 50ern“, erklärt Hommel begeistert, „da ist alles etwas Besonderes und alles ist erlebbar – die Optik, der Geschmack und der Geruch“. Es riecht noch nach Benzin, Öl und Leder. Der Fahrer erlebt und spürt die Seele eines alten, gepflegten Autos.
Viele entdecken jetzt wieder ihre Leidenschaft fürs Auto, ziehen ein altes Auto aus der Garage oder kaufen sich einen Oldtimer. Warum? Ein bisschen wieder erlebbare, gute alte Zeit, eine wehmütige, lustvolle Erinnerung an die Jugend, vielleicht ein wenig heile Welt auf vier Rädern. Keine Hektik, keine Hetze, keine Raserei, keine Reisegeschwindigkeit, kein Durchschnittsverbrauch, kein automatischer Hinweis, dass das Ziel erreicht ist. Der Oldtimerfan genießt die Fahrt und hört auf die Geräusche, die sein Auto macht. Ein freudvoller Rückschritt verbunden mit der Entdeckung der Langsamkeit.
Die Fahrt ist das Ziel. Diese Faszination am alten Auto beschäftige einen Querschnitt in der Bevölkerung, denn das Oldtimer fahren und pflegen sei keineswegs eine „elitäre, teure Sache“, so Hommel. Über 30 Jahre alte Modelle von Kleinfahrzeugen wie den R 4, die Ente oder einen Fiat 500 würden die Autofreaks ebenso begeistern wie ein alter Mercedes, Porsche oder Jaguar.
Die Kleinwagen sind nur etwas erschwinglicher in der Anschaffung. Die Begeisterung am Oldtimer spürt auch die rund 5000 Quadratmeter große Oldtimerfabrik Classic in Neu-Ulm, die seit einem knappen Jahr in Betrieb und „jetzt schon ein unglaublicher Erfolg ist“. Die Oldtimerfabrik bietet den Oldtimerfans rund 90 Parkplätze in Boxen, die alle ausgebucht und vermietet sind. In sechs Werkstätten – von Porsche, Mercedes und für englische Marken – werden die Oldtimer von Fachleuten hergerichtet. Boutiquen und Gastronomie komplettieren das Angebot.
Die Oldtimerfabrik wirkt wie ein Museum. Über 100 alte Autos und auch einige Motorräder warten hier darauf, von ihrem stolzen Besitzer bewegt zu werden. Hier frönen über 100 Mitglieder des Donaumasters Clubs und der Veteranen Club Ulm mit rund 80 Mitgliedern ihrem Hobby.
Der Donaumasters Club startet auch in diesem Jahr – Start ist am 7. Juli auf dem Münsterplatz - wieder in Richtung Ungarn. 90 Autos können an der Rallye teilnehmen, das Interesse an der Ausfahrt von Ulm über Regensburg und Bratislava nach Budapest ist aber weit höher. „Wir müssen jedes Jahr Interessierten absagen, weil wir mit 90 Autos und 30 Begleitfahrzeugen, die alle mit zwei Personen besetzt sind, logistisch an der Grenze sind", bedauert Hommel.
Damit sich die Fahrer selbst bei einer Panne helfen können, bietet die Oldtimerfabrik auch Vorträge und Schrauberlehrgänge an. Es riecht dann nach Öl und Benzin. Ob alt oder neu – die spannende Frage ist, wie fährt es sich künftig auf Deutschlands Straßen.
„Die Entwicklung geht in den nächsten zwölf Monaten rasant in Richtung Elektro“, wagt der Mercedes-Niederlassungsleiter einen Blick in die Zukunft. Schon Mitte des nächsten Jahres werde die Elektromobilität „drastisch zunehmen“, prophezeit Hommel, weil bezahlbare Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen werden. Gerade für den Kurzstreckenbereich könnten bald E-Autos mit starken Batterien zum Einsatz kommen, für längere Strecken werde verstärkt eine Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor angeboten. Auch das Car2go-Modell, das in Ulm weltweit zum ersten Mal getestet wurde, komme künftig vor allem in den Millionenmetropolen der Welt immer stärker zum Einsatz.
Die nächsten 20 Jahre werde wohl eine Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor die Autos antreiben, bis dann „ein reines, Wasserstoff betriebenes Fahrzeug“ startklar sei, ist der Geschäftsführer überzeugt. Sicher ist. Ob alt oder neu, mit Elektro-, Wasserstoff- oder Benzinmotor – das Auto bewegt wie vor 125 Jahren auch weiterhin die Menschen.



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