Letztes Heimspiel für ratiopharm ulm am Sonntag gegen Oldenburg - Ulmer Basketballer spielen am Freitag in Bremerhaven

Die einen wollen mit aller Macht den Heimvorteil in den Playoffs erobern, die anderen kämpfen um den Klassenerhalt. Und mittendrin ratiopharm ulm, das sich „in den restlichen Spielen ordentlich präsentieren und den Fans etwas zurückgeben will“, wie Per Günther es formuliert.
Keine einfache Aufgabe aber eben auch eine reizvolle Herausforderung drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde. Während die abstiegsbedrohten Eisbären (Platz 17) in den verbleibenden drei Partien (Ulm, München, Gießen) noch einen Sieg auf die punktgleichen Rockets (Bamberg, Bonn, Jena) aufholen müssen, kann Oldenburg zwischen Rang vier und neun noch alles passieren. „Es ist wichtig, dass alle Partien nicht nur für uns, sondern auch für die Gegner eine große Bedeutung haben“, so Thorsten Leibenath. „Geht es für das andere Team um viel, fällt es der eigenen Mannschaft immer leichter, sich zu fokussieren“, sagt der Head Coach von ratiopharm ulm, der sich mit drei Spielen in fünf Tagen (1. Mai in Berlin) an einen „NBA-Spielplan“ erinnert fühlt. 
Während der Hinspiel-Erfolg gegen Bremerhaven (85:77) auch dank der acht Offensivrebounds von Luke Harangody – übrigens ein Ligarekord – noch in guter Erinnerung ist, haben die Ulmer mit Oldenburg (Hinspiel: 94:83) noch eine Rechnung offen. Und ist ratiopharm ulm in der Bremerhavener Stadthalle historisch bedingt Favorit (10-1 Siege), spricht auch die All-Time-Bilanz gegen Oldenburg in der ratipharm arena (7-5) für die Gastgeber. Die aktuelle Formkurve Oldenburgs (2-3) und Bremerhaven (0-5) ist indes ähnlich ausbaufähig wie die von ratiopharm ulm (1-4).
 Die EWE Baskets stehen statistisch besser da als ihr Tabellenplatz (7.) vermuten lässt: Das mit Ludwigsburg dritteffektivste Team der Liga hat keine echte Schwäche. Oldenburg trifft sowohl aus dem Zweier- (57%), als auch aus dem Dreierbereich (39,2%) überdurchschnittlich gut. Einzig im Rebounding (32,4 – 16.) und in der Verteidigung (83,5 kassierte Punkte) müssen die Donnervögel abreißen lassen. Die Stärke Bremerhavens ist dagegen eindeutig identifizierbar: Bremerhaven reboundet (35,3) und zwar besser als München und Bamberg! Während ratiopharm ulm gegen die Eisbären jeden anderen statistischen Vergleich für sich verbuchen kann, schickt Bremerhaven mit Groselle (5,6), Elliott (4,6) und Kessens (4,3) drei Abfangjäger in die „battle of the boards“.
 „Auf Rickey Paulding müssen wir als Ulmer immer aufpassen, weil es ihm scheinbar großen Spaß macht, gegen uns große Spiele abzuliefern“, sagt Per Günther und erinnert dabei nicht nur an die Halbfinalserie 2017, als Paulding in fünf Spielen durchschnittlich 22 Punkte erzielte, sondern auch an den Karrierebestwert (34 Pkt.) des 35-Jährigen, den dieser 2009 in Ulm auflegte. Ähnlich viel Aufmerksamkeit sollten die Ulmer in Bremerhaven dem besten Dreierschützen der Liga schenken: Zwar gibt es drei BBL-Spieler, die mehr als die von Jordan Hulls versenkten 75 Dreier aufweisen können, doch keiner der „High Volume Shooter“ kommt auf eine ähnlich hohe Quote (50 Prozent!) wie der nur 1,80 Meter große Guard.
Per Günther, Kapitän ratiopharm ulm, sagte vor dem Spiel: „Nach Niederlagen wie in Braunschweig oder beim MBC fühlst du dich schrecklich. Dann denkst du dir: Das war‘s jetzt – auch was die Unterst& amp; uuml;tzung der Fans angeht. D ann kommst du am Sonntag in die ratiopharm arena und die Leute machen trotzdem einen Höllenlärm. Deshalb war der Sieg gegen Ludwigsburg so wichtig für uns. Und darum geht es auch in den restlichen Spielen: Wir wollen uns ordentlich präsentieren und den Fans etwas zurückgeben.“
Per Günther war es übrigens, der die 83:94-Niederlage seiner Mannschaft in Oldenburg in der Hinrunde im Fernsehen glasklar analysierte. Er sprach von einfachen und vorgeschobenen Entschuldigungen und stellte fest: „Es fehlt an allen Ecken und Enden und wir haben wenig Zeit.“ Er hatte im Herbst 2017 Recht und geändert hat sich im Verlauf der Saison nichts. Es fehlte selbst bei Niederlagen gegen Weißenfels und Braunschweig an allen Ecken und Enden.