Ulm News, 17.04.2018 12:25
Unterlagen geöffnet - Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch erst am 27. April
Weil Sicherheitsvorgaben an einer Schule in Bad Urach bei Weitergabe der Prüfungsaufgaben im Fach Deutsch nicht eingehalten wurden, wird die Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch - auch in Ulm und im Alb-Donau-Kreis - verschoben. Das teilte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann mit. Ein Umschlag mit den Prüfungsaufgaben war in Bad Urach geöffnet worden. "Der Umgang der Verantwortlichen mit den Prüfungsaufgaben ist in höchstem Maße ärgerlich", kritisiert die Ministerin in einer Pressemitteilung.
Am Montag hat das Kultusministerium die Staatlichen Schulämter und Schulen darüber informiert, dass die Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch vom 18. April auf den 27. April verschoben wird. Am 13. April hat eine Schule in Bad Urach einen vollständig geöffneten Umschlag mit beschädigtem Siegel festgestellt, in dem die Prüfungsaufgaben der schriftlichen Realschulabschlussprüfung im Fach Deutsch enthalten waren. Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zeigt sich über die Panne vor Ort verärgert und äußert mit Blick auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler großes Bedauern.
Fest steht, dass die Schule entgegen den Sicherheitsvorgaben eine lückenlose und sichere Verwahrung der Prüfungsaufgaben an einem dazu geeigneten Ort nicht sichergestellt hat. Darüber hinaus wurde das Siegel vollständig und augenscheinlich durch Fremdeinwirkung geöffnet. Angesicht der nicht geschlossenen Verwahrungskette besteht die Möglichkeit, dass sich unbefugte Dritte Zugang zu den Prüfungsaufgaben verschafft haben.
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände können wir nicht sicher ausschließen, dass die Prüfungsaufgaben schon im Vorfeld der Prüfung verbreitet wurden oder noch verbreitet werden. In Zeiten des Internets können wir auch nicht von einer nur räumlich umgrenzten Problemlage ausgehen. Damit ist eine ordnungsgemäße Prüfung, die auch einer rechtlichen Überprüfung standhält, nicht sichergestellt.“ Auch wenn dies für die Schülerinnen und Schüler mit großen Unannehmlichkeiten verbunden sei, was sie ausdrücklich und in hohem Maße bedaure, habe man sich heute zu diesem Schritt entschlossen.
Am 27. April werden die für den Nachtermin vorgesehenen Prüfungsaufgaben verwendet werden. Eine Durchführung der Prüfung am 18. April mit den Prüfungsaufgaben des Nachtermins war nicht möglich, da die Vervielfältigung und Auslieferung der Aufgaben an sämtliche Schulen in dem kurzen zur Verfügung stehenden Zeitfenster nach ausdrücklicher Auskunft der Druckerei ausgeschlossen ist. „Sicherheit beim Umgang mit den Prüfungsaufgaben hat für uns einen zentralen Stellenwert“, unterstreicht die Kultusministerin. „Umso ärgerlicher ist es, wenn die Verantwortlichen vor Ort nicht mit der gebotenen Sorgfalt und Sensibilität agieren. Dieses Fehlverhalten hat jetzt ganz konkrete Auswirkungen auf rund 40.000 Schülerinnen und Schüler.“
Am 20. April findet der reguläre Termin für die schriftliche Prüfung im Fach Mathematik und am 24. April der planmäßige Prüfungstermin im Fach Englisch beziehungsweise am 25. April im Fach Französisch statt. Das Fach Deutsch wird damit in diesem Schuljahr anstatt zu Beginn am Ende der schriftlichen Prüfungen abgeprüft werden.
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