Ulm News, 12.04.2018 12:05
2500 Teilnehmer bei ver.di-Kundgebung auf dem Münsterplatz fordern sechs Prozent mehr Lohn
Beschreibung: 2500 Bedienstete aus dem Öffentlichen Dienst demonstrierten auf dem Ulmer Münsterplatz für mehr Lohn und Anerkennung ihrer Arbeit.
Fotograf: Ralf Grimminger
Rund 2500 Bedienstete aus dem Öffentlichen Dienst haben am Donnerstagvormittag auf dem Münsterplatz für besseren Lohn und Arbeitsbedingungen demonstriert. Die Streikenden waren in fünf Demonstrationszügen vom Willy-Brandt-Platz, von der Karlstraße 3, von der Glöcklerstraße, vom Weinhof und vom Rathausplatz Neu-Ulm zum Münsterplatz gezogen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert sechs Prozent mehr Lohn oder mindestens 200 Euro Lohnerhöhung pro Monat. Der Arbeitgeber, also der Staat beziehungsweise Innenminister Seehofer, haben bislang auf die Forderung nicht reagiert und auch kein eigenes Angebot vorgelegt, was für große Empörung auch auf dem Münsterplatz sorgte.
Die Ulmer SPD-Bundestagabgeordnete Hilde Mattheis und auch Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm, wiesen unter großen beifall der 2500 Demoteilnehmer auf die wichtigen Tätigkeiten der Bediensteten im Öffentlichen Dienst hin. Busfahrer, Mitarbeiter im Energiebereich, der Müllabfuhr, der Straßenreinigung oder in den Pflegeheimen oder Krankenhäusern, den Kitas oder auch den öffentlichen Verwaltungen seien wichtig für jeden Bürger. Diese Arbeit müsse nun aber auch endlich angemessen bezahlt werden, forderte Maria Winkler unter großem Applaus. Auch sie kritisierte, dass die Arbeitgeber bislang auf die Forderung von ver.di noch nicht einmal reagiert hätten. Auch weitere Redner, beispielsweise aus den Reihen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm oder der Krankenhäuser forderten mehr Lohn und mehr Anerkennung ihrer Arbeit. So trugen auch viele Demonstranten Westen mit dem Aufdruck "Wir sind es wert".
Die Gewerkschaft ver.di hat am Donnerstag in Ulm mehrere hundert Beschäftigte der Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe aufgerufen, die Arbeit befristet niederzulegen. Auch Beschäftigte weiterer öffentlicher Arbeitgeber wie den Stadtwerken Ulm (SWU Energie, Netze), den Entsorgungsbetrieben (EBU), dem Klärwerk Steinhäule, der Stadt Neu-Ulm und der Sparkasse Ulm haben sich dem Warnstreik angeschlossen. Durch die Arbeitsniederlegung blieben auch alle städ-
tischen Kindertagesstätten geschlossen, dort wurden die Eltern bereits
vergangene Woche informiert.
Der Donnerstag ist der vorerst letzte Streiktag. Am Sonntag treffen sich die Tarifparteien zur dritten Verhandlungsrunde. Erstmals sitzt dann auch der neue Innen-und Heimatminister Horst Seehofer mit am Verhandlungstisch.
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