Ulm News, 12.03.2018 16:19
ver.di kündigt zweitägigen Warnstreik an Unikliniken an
Im Tarifkonflikt an den Universitätskliniken kündigt ver.di eine härtere Gangart an. In dieser Woche werden am Donnerstag und Freitag Beschäftigte der Universitätsklinik Ulm zu Warnstreiks aufgerufen, kündigt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirks an.
In fünf Verhandlungsrunden zwischen dem Arbeitgeberverband Uni- kliniken Baden-Württemberg und ver.di wurde bislang keine Einigung erzielt über eine deutliche Entlastung des Personals. Ein Spitzengespräch zwischen Vertretern beider Parteien am 9. März 2018 brachte nicht den erhofften Durchbruch. „Die Hoffnung stirbt bekanntlich als Letzte“, bedauert Maria Winkler in einer Pressemitteilung von ver.di die Entwicklung, die eine Lösung am Verhandlungstisch bis zum Schluss nicht ausgeschlossen hat.
„Viele Kolleginnen und Kollegen sind am Ende ihrer Kräfte und brauchen endlich Entlastung in ihrem Arbeitsalltag“, so Jonas Schamburek, Gewerk- schaftssekretär der ver.di für das Gesundheitswesen in Ulm. Der gefor- derte Tarifvertrag soll Mindestpersonalbesetzungen regeln, die nicht unter- schritten werden dürfen.
„Auf vielen Stationen am Ulmer Uniklinikum gehö ren Notbesetzungen zum traurigen Pflegealltag“, berichtet Jonas Schamburek, jetzt „steht die Pflege auf für verlässliche Vereinbarungen, um die eigene Gesundheit zu schützen und gute Arbeitsbedingungen für eine sichere Patientenversorgung zu schaffen“.
„Mit seiner Personalpolitik am Uniklinikum Ulm sägt der Klinikvorstand selbst am Ast für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung“, kom- mentiert Maria Winkler die öffentlichen Verlautbarungen des ärztlichen Di- rektors zur Grippewelle. „Die Personaldecke am Klinikum ist derart auf Kante genäht, dass bereits ein kleiner Husten zum Kollaps führt.“ Es fehle vor allem an ausreichendem Personal und an konkreten Konsequenzen, wenn es zu Überlastungen kommt.
ver.di berücksichtigt bei Arbeitskämpfen in sensiblen Einrichtungen wie Krankenhäusern stets das Patientenwohl, sowohl durch rechtzeitige An- kündigung der Streiks als auch durch eine ausreichende Notbesetzung. Am letzten Warnstreiktag war die von ver.di zur Verfügung gestellte „Not- besetzung“ stärker als an manchen „normalen“ Tagen an der Uniklinik, ver- weist Maria Winkler auf den 25. Januar 2018. ver.di fordert die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung in den Verhandlun- gen aufzugeben und sich einem Tarifvertrag für Mindestpersonalbesetzun- gen und einem verbindlichen Konsequenzen-Management nicht länger zu verweigern. Anderenfalls sind weitere Warnstreiks nicht auszuschließen.
Warnstreiks an zwei Tagen
Am Donnerstag, ab 10 Uhr, 0 Uhr Kliniken am Michelsberg (Eingang Kinderklinik) ist ein Streikwurm mit anschließendem Demonstrationszug zum Haus der Gewerkschaften am Weinhof 23 in der Ulmer Innenstadt geplant.
Am Freitag, ab 12.30 Uhr Oberer Eselsberg (Haupteingang) gibt es eine Kundgebung mit Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter
Baden-Württemberg als Hauptredner.
Kritik an Streiks von Seiten der Unikliniken
der Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Universitätsklinika (AGU) kritisierte die Warnstreiks in einer Pressemitteilung. „Diese Reaktion der Gewerkschaft auf die konstruktiven Verhandlungen und auf unser weiterführendes Gespräch auch am vergangenen Freitag halten wir für völlig unangemessen“, so die beiden AGU-Vorstände Gabriele Sonntag und Prof. Dr. Udo X. Kaisers. Und weiter: "Zumal wir uns am letzten Freitag mit ver.di darauf verständigt haben, dass die Arbeitgeberseite noch einmal eine Nachbesserung des angebotenen Pflegestärkungsvertrages in einzelnen Punkten prüft und ver.di hierzu bis kommenden Mittwoch eine Rückäußerung geben wird. Schon vor diesem Hintergrund ist die Streikankündigung in Ulm nicht nachvollziehbar“, so Prof. Dr. Udo X. Kaisers.
Highlight
Weitere Topevents
Junge Autofahrerin kommt bei Aufprall gegen Baum ums Leben
Eine 18-jährige Autofahrerin ist bei einem Verkehrsunfall am Montagmorgen bei Erbach ums Leben...weiterlesen
Stararchitekt Libeskind hält Fertigstellung des Einstein Discovery Centers in Ulm bis 2030 für möglich
Stararchitekt Daniel Liebeskind hat bei seinem Besuch am Dienstag in Ulm einen möglichen Zeitplan für...weiterlesen
Blaubeurer-Tor-Ring in Ulm blockiert
Rund eineinhalb Stunden war am Donnerstagnachmittag der Blaubeurer-Tor-Ring in Ulm wegen eines Unfalls...weiterlesen
Brutaler Angriff auf Lehrer in Wiblingen: Ulmer Polizei nimmt 23-jährigen Tatverdächtigen fest
Im Zusammenhang mit dem brutalen Überfall auf einen Lehrer im Ulmer Stadtteil Wiblingen meldet die Ulmer...weiterlesen
Neugeborenes Kind in Glascontainer abgelegt - Mutter sagt aus
Vor dem Ulmer Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen eine 39-jährige Mutter begonnen, die im...weiterlesen
Müllwerker schwer verletzt
Am Freitagnachmittag sammelte ein Müllwerker im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld Müllsäcke ein. weiterlesen
Beim Arbeiten tödlich verletzt
Nach einem schweren Arbeitsunfall kam am Mittwoch für einen 57-Jährigen in Nattheim jede Hilfe zu spät. weiterlesen
Gäste vor Kneipe angegriffen
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurden zwei Personen gegen 01:30 Uhr vor einer Kneipe in der...weiterlesen