Wegweisender Heim-Auftakt im Jahr 2018 - ratiopharm ulm trifft auf Science Jena

 36, 28, 37, 31, 37 und 32: Das sind nicht etwa die Punktewerte, mit denen Science City Jena zuletzt gewann oder verlor; es sind die Jahre, die die sechs Jena-Spieler auf dem Buckel haben, die in dieser Saison die meisten Minuten absolvieren. Head Coach Björn Harmsen hat in Thüringen einen Spielstil kultiviert, der weggeht vom „jünger, schneller, weiter“ vieler Konkurrenten. Kein Bundesligist stellt einen älteren Kader als Jena (27,6 Jahre im Schnitt). Allein das Trio Julius Jenkins, Immanuel McElroy und Derrick Allen bringt zusammen die Routine aus 1.292 Bundesliga-Spielen aufs Parkett.
Im Hinspiel Mitte Oktober fiel Ulm der Senioren-Gang bereits zum Opfer (92:87). In den vergangenen Wochen sammelte das Harmsen-Team auch in fremder Halle Selbstvertrauen: Nach zwei Siegen aus den letzten drei Auswärtsspielen trennen den Tabellen-Zwölften nur noch zwei Siege von einem Playoff-Rang – und damit von ratiopharm ulm.
Der 19. Spieltag hat also für beide Seiten wegweisenden Charakter. „Als Tabellenachter ist jede Partie von großer Bedeutung“, sagt Head Coach Thorsten Leibenath. „Gewinnen wir gegen Jena – im besten Fall mit fünf Punkten Differenz – können wir sie um vier Siege distanzieren. Verlieren wir, haben wir mit Jena einen weiteren Konkurrenten um die Playoffs.“
Dabei muss Leibenath am Samstag erneut auf Luke Harangody verzichten. Luke Harangody unterzog sich am Mittwoch einem arthroskopischen Eingriff und fällt für die Partie gegen Jena aus. Harangody hatte sich bereits Ende November 2017 im Training am Sprunggelenk verletzt und pausierte daraufhin gegen den MBC und in Gießen. Ende Dezember kam der 30-Jährige für zwei Spiele zurück (Würzburg, Rockets) und musste sich nun aufgrund anhaltender Schmerzen operativ behandeln lassen. Wann Harnagody wieder einsatzfähig ist, lässt sich aktuell nicht abschätzen, teilt ratiopharm ulm in einer Pressemitteilung mit. 
Die Ulmer Bilanz gegen Jena steht bei 12-4, wobei zehn der Begegnungen noch aus gemeinsamen Zweitliga-Zeiten stammen. Auf BBL-Parkett sind die Schwaben zuhause noch ungeschlagen gegen die Thüringer (2-0).
Beim Heimspiel vor einem Jahr (114:83) schrammte das Leibenath-Team nur knapp am eigenen BBL-Punkterekord vorbei (aufgestellt beim 116:64 gegen Hagen im November 2016).
 Neben Topscorer Julius Jenkins (14,6 Punkte) verfügt Jena mit Skyler Bowlin (11,8; 5,0 Assists) sowie den Ex-Berlinern Martynas Mazeika (11,4; 2,5) und Kyle Weaver (9,0; 2,0) über weitere starke Ballhandler. Die Qualität im Backcourt wirkt sich nicht nur auf Jenas Dreier-Quote aus (38,7 Prozent / Platz drei), sondern kurbelt auch das Teamplay an: Nur vier Bundesligisten verteilen mehr Vorlagen als Jena (18,2), und nur sechs Mannschaften passen besser auf den Ball auf (12,3 Turnovers).
 Er läuft und läuft und läuft – und wenn der 36-jährige Ex-MVP das einmal nicht tut, wirft er. Mit 14,6 Punkten pro Spiel gehört Julius Jenkins auch in seiner 11. Bundesliga-Saison noch immer zu den Top5 aller BBL Shooting Guards. Dass Jenkins insbesondere gegen Ulm regelmäßig heiß läuft, sieht man an drei Karrierebestleistungen, die ihm gegen ratiopharm ulm gelangen.
Am diametral entgegengesetzten Punkt seiner BBL-Karriere steht Luka Babic. Der Kroate mit WM- und Olympia-Erfahrung, bestritt am vergangenen Wochenende sein erstes Spiel nach achtmonatiger Wettkampfpause. Mit zwei Dreiern war Babics Einstand grundsolide und macht Lust auf mehr.
Joschka Ferner, Forward ratiopharm ulm, sagte: „Im Gegensatz zum Hinspiel müssen wir Jena von der ersten Minute an klar machen, dass wir gewinnen wollen. In Jena haben sie uns auf dem falschen Fuß erwischt. Am Samstag dürfen wir sie gar nicht erst ins Spiel kommen lassen, dann klappt das auch mit dem Heimsieg.“