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Ulm News, 25.10.2017 14:51

25. Oktober 2017 von Ralf Grimminger
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IHK-Konjunkturbericht: Goldener Herbst in der regionalen Wirtschaft


Der Konjunkturmotor in der IHK-Region Ulm läuft weiter rund. Zur stabil hohen Inlandsnachfrage gesellt sich eine wachsende Nachfrage aus dem Ausland. Ein Ende des Aufschwungs ist somit nicht in Sicht. Vielmehr erlebt die regionale Wirtschaft einen goldenen Herbst.  Die wirtschaftliche Lage in der IHK-Region Ulm ist so gut wie lange nicht. Lediglich fünf Prozent der Unternehmen vermelden einen schlechten Geschäftsverlauf. Dem stehen 60 Prozent mit einer guten und weitere 35 Prozent mit einer zumindest befriedigenden Geschäftslage gegenüber. 

Die Umsatzentwicklung in den vergangenen vier Monaten verlief positiv. Zudem kann gerade die Ertragssituation der Betriebe weiter zulegen. Auch die Zuversicht in der regionalen Wirtschaft hält an. Zwar gehen im Herbst mit rund 27 Prozent nun weniger Betriebe von einer weiteren Verbesserung der Geschäfte in den kommenden Monaten aus. Allerdings ist hierbei das schon erreichte, hohe Niveau zu beachten. Rund zwei von drei Betrieben erwarten letztlich auch eine Fortsetzung der guten Wirtschaftslage. Zudem spricht ein steigender Auftragseingang ebenfalls dafür, dass die Konjunktur derzeit keinesfalls vor einem Umbruch steht. Insofern ist auch das leichte Absacken des IHK-Konjunkturklimaindex - ein Maß für die Lageurteile und die Erwartungen - nicht auf einen Abwärtstrend, sondern vielmehr auf einen statistisch-methodischen Niveaueffekt zurückzuführen. 

Eine stabile Säule des Aufschwungs ist und bleibt dabei die Binnennachfrage. Steigende Beschäftigtenzahlen und eine der deutschlandweit geringsten Arbeitslosenquoten (Septemberwert 2,8 Prozent) befeuern bei höheren Reallöhnen und niedrigen Zinsen den privaten Konsum. Und hieran dürfte sich auch wenig ändern. So waren im September gut 5.700 offene und sozialversicherungspflichtige Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Zudem geht mehr als jeder vierte Betrieb trotz des herrschenden Beschäftigungsrekords von einer weiteren Personalzunahme in den kommenden Monaten aus. Weitere 63 Prozent wollen den hohen Bestand zumindest halten. 

Aber auch von den Investitionen gehen Impulse auf die Binnennachfrage aus. Zum einen ist ein erhöhtes Engagement der öffentlichen Hand auszumachen. Zum anderen bleibt die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ordentlich. Gut ein Drittel geht in den kommenden zwölf Monaten sogar von einer weiteren Steigerung aus. Dabei sind Kapazitätserweiterungen nun bedeutsamer als  Rationalisierungsinvestitionen. Somit bestätigt auch diese Entwicklung den expansiven Pfad der regionalen Wirtschaft. 

Zu der stabil hohen Inlandsnachfrage gesellt sich zudem eine zunehmend wachsende Nachfrage aus dem Ausland. Dies gilt insbesondere für den europäischen Raum. Letztlich sind aber nahezu in allen Weltregionen verbesserte oder weiterhin gute Absatzchancen auszumachen. Allen Unsicherheiten und politischen Krisenherden zum Trotz werden daher auch die Sorgen um die Nachfrage aus dem Ausland geringer. Hatte im Herbst 2016 hierin noch mehr als jeder dritte Betrieb ein Risiko für die künftige Entwicklung des eigenen Unternehmens gesehen, so ist es nun nicht einmal mehr jeder fünfte. 

„Der gegenwärtige Aufschwung steht somit auf einem breiten und stabilen Fundament“, fasst IHK-Präsident Dr. Peter Kulitz die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zusammen. „Umso wichtiger ist es daher, dass die neue Bundesregierung diesen Schwung und die gute Haushaltslage nutzt, um wichtige Zukunftsthemen anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir benötigen Investitionen in Bildung, Infrastruktur für Digitalisierung und Verkehr sowie einen größeren Freiraum für Unternehmen.“ 

Industriemotor brummt 

Die Stimmung in der Industrie ist auch im Herbst hervorragend. Frische Nachfrageimpulse aus dem Ausland und starke Inlandsabsätze beflügeln. Umsatz- und Ertragszahlen steigen. Gegenwärtig sind die industriellen Kapazitäten zu fast 90 Prozent ausgelastet. Sechs von zehn Industriebetrieben vermelden gut laufende Geschäfte. Lediglich fünf Prozent geht es schlecht. Besonders gut stehen dabei die Investitionsgüterproduzenten da. Diese profitieren vom gestiegenen Investitionsvertrauen in Deutschland, aber auch weltweit. Daneben vermeldet auch die Vorleistungsgüterindustrie herausragende Lageurteile. 

Mit Blick auf die kommenden Monate bleibt die Industrie weiterhin optimistisch. Auch zieht sich diese Zuversicht quer durch alle Industriebereiche. Die Tendenz bei den Auftragseingängen ist aufwärtsgerichtet. Vor allem der Auftragsbestand aus dem Ausland zieht an. Diese expansive Ausrichtung schlägt sich in einer merklich überdurchschnittlichen Investitionsbereitschaft und einem erhöhten Personalbedarf nieder. Limitierender Faktor wird daher zunehmend der Fachkräftemangel. Zudem sehen auch mehr als vier von zehn Industriebetrieben in den Rohstoffpreisen ein Risiko für die weitere Entwicklung. 

Handel: Starker Großhandel, durchwachsener Einzelhandel 

Der Großhandel kann an die Hochstimmung vom Frühjahr anknüpfen. Eine positive Umsatzentwicklung und eine erfreuliche Gewinnlage stimmen die Großhändler zufrieden. Dabei profitiert die Branche von der guten konjunkturellen Entwicklung ihrer Geschäftskunden aus Industrie, Bau und Dienstleistungen. Fast acht von zehn Betrieben vermelden gut laufende Geschäfte. Vor allem der produktionsverbindende Großhandel steht hervorragend da. Und die Tendenz bei den eingehenden Bestellungen bleibt aufwärtsgerichtet. Die Großhändler blicken daher optimistisch nach vorne. Damit einher geht ein expansives Investitionsklima. Kapazitätserweiterungen sind dabei das Investitionsmotiv Nr. 1. Zudem soll auch weiter Beschäftigung aufgebaut werden. 

Merklich durchwachsener stellt sich die Situation im Einzelhandel da. Zwar überwiegen auch hier die guten die schlechten Lageurteile, die Stimmung ist aber weit weniger florierend als im Großhandel. Zum einen profitieren nicht alle Warensegmente gleichermaßen von der gestiegenen Kaufkraft, zum anderen greift der Onlinehandel zunehmende Anteile ab. Nicht zuletzt sind auch regionale Unterschiede auszumachen. So schlägt sich die eingeschränkte Erreichbarkeit aufgrund der Baustellensituation in Ulm negativ in den Zahlen der örtlichen Händler nieder. Große Zuwächse erwartet der Einzelhandel auch in den kommenden Monaten nicht. Vielmehr wird ein Fortschreiten auf dem gegenwärtigen Niveau gesehen. Die Investitionsneigung bleibt aber hoch. Denn die Einzelhändler reagieren auf die sich ändernden Marktanforderungen. Abzulesen ist dies an der seit Monaten stetig steigenden Bedeutung von Vertriebsinnovationen. Zusätzliches Personal wird zwar gesucht, eine geeignete Besetzung aber immer schwieriger. 

Dienstleister auf Rekordkurs 
 
Die Dienstleister in der Region zeigen sich hochzufrieden. Eine weiter positive Umsatz- und Ertragsentwicklung treibt die Lageurteile. Mehr als sechs von zehn Dienstleistungsunternehmen geht es gut. Von schlechten Geschäften berichten hingegen nur vier Prozent. Und der Höhenflug der Dienstleister dürfte sich auch in den kommenden zwölf Monaten fortsetzen. Denn der Trend bei den Aufträgen zeigt nach oben. Neun von zehn Serviceanbietern rechnen mit gleich bleibenden oder besseren Geschäften.  Auch soll weiter investiert und die stark gestiegene Zahl der Beschäftigten gehalten oder sogar erhöht werden. Gerade in der Dienstleistungsbranche ist das Thema Fachkräftemangel ein Problem.

Innerhalb der Servicesparten läuft es bei den unternehmensnahen Dienstleistern und im Verkehrsgewerbe am besten. Während es bei Ersteren in den letzten vier Monaten aufwärts ging, mussten die Verkehrsunternehmen etwas Federn lassen. Dennoch wird auch dort weiter ein hohes Niveau erreicht und die Beförderungskapazitäten sind zu 91 Prozent ausgeschöpft. Beide Dienstleistungsgruppen bleiben zudem zuversichtlich.

Etwas anders stellt sich die Situation im Hotel- und Gaststättengewerbe da. Auch dort können die Lageurteile nicht mehr das Niveau der vergangenen Monate erreichen. Im Gegensatz zum Verkehrsgewerbe drücken die Hoteliers und Gastronomen  zusätzlich auch etwas auf die Euphoriebremse. Insgesamt bleibt die Stimmung aber auch in dieser Servicesparte ordentlich. Positiv ist zudem die Entwicklung im Kreditgewerbe zu werten. Digitalisierungstrends, Regulierungsflut und Niedrigzinsen stellen die Banken schon seit geraumer Zeit vor große Herausforderungen. Nun wirkt eine erhöhte Nachfrage nach Firmenkrediten diesem Druck aber zumindest etwas entgegen. 



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