Grüne kritisieren Abschaffung der DING-Card und beantragen "Kurzstrecken-Lösung"

"Wir waren sehr überrascht, erneut in der Presse zu lesen, dass die DING-Card zum 31.12.2018 ersatzlos abgeschafft wird. Es entsprach nicht unserem letzten Beratungsstand, nachdem eine Nachfolgelösung für die technisch veralteten Systeme gesucht werden sollte, sodass wir die bisherigen Meldungen für einen Zwischenbescheid hielten", schreiben die Ulmer Grünen an Oberbürgermeister Gunter Czisch.
 "Wir können es uns nur so erklären, dass die DING-Partnerunternehmen die fälligen Investitionen scheuen. Wir finden, dass es nach wie vor die Möglichkeit geben muss, auch ohne ein Smartphone einen verbilligten Fahrschein zu erwerben", heißt es weiter.
Die meisten Gründe seien schon in der öffentlichen Debatte gefallen: es gibt Mitbürger*innen, die kein Smartphone besitzen und die Netzabdeckung ist nicht überall gut genug, um einen online-Kauf zu ermöglichen.
Dabei ermögliche die technische Entwicklung, auch noch weitere Funktionen anzubieten. Es gehe den Grünen weniger nur um den Erhalt des status-quo, sondern um eine „DING-Card 2.0“, mit der Monatskarten auch für beliebige 30 Tage erworben werden können, statt nur vom 1. bis zum letzten des jeweiligen Monats oder auch Schüler*innen-Monatskarten, die nicht umständlich ausgedruckt, ausgeteilt und abgerechnet werden müssen.
Auch viele weitere Funktionen seien denkbar und eigentlich Stand der technischen Entwicklung. "Wir finden, dass es zum Auftrag der SWU gehört, ihren Kund*innen möglichst umfassendes Tarif- und Ticketangebot zu unterbreiten, egal, wie unsere geschätzten Mitbewerber*innen dazu stehen," so Fraktionsgeschäftsführer Michael Joukov.
Daher beantragen die Grünen:
- eine erneute Befassung mit dem Themas im DING-Aufsichtsrat.
- die Prüfung, ob die SWU-Schwabencard bei der SWU eingesetzt werden kann, um die Funktionen der „DING-Card 2.0“ (inklusive ermäßigten Tickets) zu übernehmen und was die Umstellung für Investitionen erfordern würde.
- einen Bericht und Abstimmung noch in diesem Jahr in den zuständigen Gremien. Ferner finden wir es wichtig, spätestens mit der Einführung der Straßenbahn ein Kurzstreckenticket anzubieten, wie es fast alle Städte haben. "Dies  haben wir auch bereits im Jahre 2013 beantragt. Auch hier zeigt sich der DING bisher unseres Erachtens nicht interessiert. Wir bitten daher zu prüfen, was eine reine „SWU-Kurzstrecken-Lösung“ kosten würde, wenn es bei der Ablehnung bleibt. Wir beantragen eine rechtzeitige Debatte und Entscheidung dazu, um bei der Inbetriebnahme der Linie 2 ein Kurzstreckenticket anbieten zu können, wenn der Gemeinderat dem zustimmt", schreiben die Grünen in ihrem Antrag an OB Gunter Czisch.