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Ulm News, 18.05.2017 16:40

18. Mai 2017 von Ralf Grimminger
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Gut besuchtes 5. Ulmer HR-Kompetenzforum zum Thema "Digitalisierung und Mitarbeiterbindung"


Das Thema „Digitalisierung und Mitarbeiterbindung“ stand im Mittelpunkt des 5. HR-Kompetenzforums, das die RetenCon AG und „Proffile“ diesmal im neuen Bantleon Forum angeboten haben. Vier Referenten informierten 54 Mitarbeiter oder Führungskräfte der Personalabteilungen (Human Resource) regionaler  Unternehmen über aktuelle digitale Trends im Bereich der Personalführung, aber auch über IT-Sicherheit. Organisiert wurde das HR-Kompetenzforum von Ingrid Marold und Ulrich Guntram Palm von jobs-ulm.de und beide auch Herausgeber des Firmenguides "Proffile".  

 Eva Heuer, Teamleiterin Personal bei bayerischen IT-Mittelständler T.CON stellte den Begriff „HR 4.0“ ins Zentrum ihres Vortrages. Denn auch im Personalwesen, fachenglisch: „Human Resource“ schreitet die Digitalisierung voran. Die Referentin betonte, dass die Personalabteilung schnell zum strategischen Partner des Managements wachsen könne, wenn diese dem Management auch die notwendige, wichtigen Kennzahlen liefern könne. Eine Digitalisierung des Personalwesens ermögliche dies. Heuer: „Es ist wichtig durch die Digitalisierung einen Mehrwert fürs Unternehmen zu schaffen. Nur dann bekommen Sie als Personaler auch grünes Licht“.
Im Personalbereich könne beispielsweise vom Urlaubsantrag mit Verwaltung der freien Tage über Verwaltung der Krankentage bis hin zum Mitarbeitergespräch vieles digital abgewickelt werden. Wichtig für die Akzeptanz bei den Mitarbeitern sei, dass die Eingabe einfach sei und die Daten sicher seien.
Der Mehrwert für Mitarbeiter und das Unternehmen ist gegeben. So würden Urlaubsanträge digital bevorzug „in Ruhe zuhause auf dem Sofa und nicht während Arbeitszeit ausgefüllt und abschickt“. Bei einem Unternehmen mit 1500 Mitarbeitern würden beispielsweise pro Jahr 7500 Urlaubsanträge ausgefüllt, was 1375 Arbeitsstunden beanspruche. „Das ist eine Kostenersparnis von 17 000 Euro“, rechnete die Personalverantwortliche vor. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Digitalisierung im Personalwesen sei Mitarbeiter, „der mit Überzeugung mitmachen muss“. „Dann erreichen wir automatisch auch einen Mehrwert für das Unternehmen“, so Eva Heuer.

Birgit Bilger stellte anschließend ihr Unternehmen BeCEO vor. BeCeo ist eine Alternative zu herkömmlichen Weiterbildungsprogrammen und Plattformen. „Wir wollen damit auf praktischer, theoretischer und persönlicher Ebene dazu beitragen, dass junge Talente in Organisationen Verantwortung übernehmen wollen und auf ihrem beruflichen Karriereweg in späteren Führungsrollen mehr im Blick haben“, erklärte Birgit Bilger. Konkret gehe es auch um Haltung und Werte in der Ausbildung junger Menschen. Mit Patricia Mang, Unternehmenstalent der Uzin Utz AG und Lukas Vonhausen, Student der HNU, sprachen zwei dieser Talente von BeCeo beim 5.HR-Kompetenzforum Ulm präsentieren. Die jungen Erwachsenen, die der „Generation y (übertragen why=warum), die im Ruf steht, alles zu hinterfragen, aufgrund übergroßer Auswahl sich nicht entscheiden wollen oder können und hauptsächlich aber Spaß haben wollen, sprachen vor den Personalentscheidern über Wünsche im Job und bei Bewerbungen und betonten, dass sie mehr im Blick als nur ihre Karriere hätten.
Patricia Mang, die 24 Jahre alte Patricia Mang, die 2012 im Dualen Studium zu Uzin Utz gekommen war, riet dazu, „das Potenzial von jungen Leuten zu erlernen, zu fördern und zu nützen.“
Lukas Vonhausen, heute ein äußerst talentierter und charmanter Redner, sagte, aus seiner Sicht seien Persönlichkeitsentwicklung und Mut beim jungen Bewerber wichtiger als Noten. „Heutige aktuelle und gefragte Topskills werden an der Hochschule nicht gelehrt, also gibt es dafür auch keine Noten“. Dies sollten die Personalverantwortlichen bei der Bewerbung berücksichtigen.

Martin Kugelmann, Geschäftsführer der Spherea GmbH, referierte zum Thema „Prozesse – Lästiges Reizthema oder Mittel zur Mitarbeiterbindung“. Das heute 35 Mitarbeiter starke Unternehmen, das hochkomplexe Testsysteme für die Luft-und Raumfahrt, auch im Militärbereich, entwickelt. Spherea gehörte bis vor kurzem noch zu Airbus gliederte sich aber aus. Diese Neupositionierung als eigenständiges, international agierendes Unternehmen, beschrieb Kugelmann als Chance zur Neugliederung der Prozesse.
Neue Prozesse und Abläufe müssten, so Kugelmann, mit alltäglichen Tätigkeiten verbunden sein und über Intranet die Ziele und Ergebnisse dargestellt werden. „Die Prozesse müssen konsequent an den Unternehmenszielen ausgerichtet werden“, betonte der Geschäftsführer. Außerdem sollten „alle Personen vom Mitarbeiter bis zum Manager“ die neuen Prozesse umsetzen und die Schlüsselmitarbeiter die Prozesse gestalten.“ Warum erklärte Kugelmann dies bei dem HR-Kompetenzforum? „Je weniger Personal zur Verfügung steht, desto besser müssen die Prozesse optimiert werden“, erklärte Organisatorin Ingrid Marold von „Proffile“, dem Unternehmenshandbuch.

Abschließend berichtete Andreas Buchenscheit, Ulmer IT Spezialist Andreas Buchenscheit und Geschäftsführer der Cortex Media GmbH über „Aktuelle regionale und internationale Herausforderungen der IT-Sicherheit“. Der Ulmer IT-Spezialist hat in einer unabhängigen Studie nachgewiesen, dass der beliebte Online-Dienst „WhatsApp“ große Sicherheitslücken aufweist. Der Dozent an der Hochschule Ulm und Inhaber des Ulmer IT-Unternehmens „cortex media“ zeigt auf, welche Auswirkungen die „WhatsApp“-Daten auf die Privatsphäre eines Nutzers haben können. Diese sind weitreichend.
Eine Ulmer Forschergruppe um Andreas Buchenscheit, die sich schon seit Herbst 2013 mit diesem Thema beschäftigt, hat ein Gefahrenszenario aufzeigt. Dies gelang mit einer Studie, bei der der WhatsApp Online-Status von zwei unabhängigen Gruppen mit jeweils zehn Probanden über einen Zeitraum von vier Wochen aufgezeichnet und analysiert wurde.
Andreas Buchenscheit, auch Dozent an der Hochschule Ulm, gelang es gemeinsam mit seinen Kollegen, den Online-Status direkt vom WhatsApp Server für eine beliebige Rufnummer abzugreifen. Dieser Zugriff ist selbst dann möglich, wenn das sogenannte „zuletzt online“ Feature durch den Benutzer explizit deaktiviert wurde, erläuterte er beim HR-Kompetenzforum.
Die Gruppe entwickelte ein Tool, mit dem es möglich ist, auf diese Weise eine beliebige Anzahl von Personen ohne deren Wissen oder Zustimmung gleichzeitig zu überwachen und lückenlos zu protokollieren, zu welchen Zeiten und wie lange WhatsApp aktiv genutzt wird. Ziel der Forschungsarbeit war jedoch nicht nur, die generelle Möglichkeit dieses Abhörens zu demonstrieren, sondern auch zu zeigen, was für Auswirkungen dies auf die Privatsphäre eines Nutzers haben kann. „Diese Auswirkungen sind deutlich weitreichender als bislang angenommen“, so Andreas Buchenscheit.
Durch die Studie, bei der der WhatsApp Online-Status von zwei unabhängigen Gruppen mit jeweils zehn Probanden über einen Zeitraum von vier Wochen aufgezeichnet und analysiert wurde, konnten die Ulmer Forscher zeigen, dass sich anhand des Online-Status komplette Nutzungsprofile erstellen lassen. Es wurden Metriken entwickelt, um aus den Daten weitreichende Informationen über den Tagesablauf und die Gewohnheiten einer Person abzuleiten.
Zum Beispiel kann ohne großen Aufwand festgestellt werden, wann eine Person morgens aufsteht und abends ins Bett geht. Es kann lückenlos protokolliert werden, ob WhatsApp zu unangebrachten oder sogar verbotenen Zeiten genutzt wird (z.B. während der Arbeits- oder Schulzeit). „Arbeitgeber können Mitarbeiter überwachen und überprüfen, wie lange ihre Mitarbeiter nachts wach sind und somit ob sie fit genug zur Arbeit kommen oder bis morgens eine Party gefeiert haben“, berichtete Buchenscheit. Bei einer Testgruppe sei sogar die Teilnahme der kompletten Gruppe an einer Studentenparty anhand der aufgezeichneten Daten nachgewiesen worden, so der Forscher. Besonders kritisch ist die in der Studie vorgestellte Möglichkeit, aus den generierten Nutzungsprofilen ein Kommunikationsmuster abzuleiten.
Den Forschern gelang es, mehrere Konversationen zwischen den Probanden zu identifizieren. Diese Technik lässt sich sowohl im privaten Umfeld („Chattet meine Frau mit Person X?“) oder geschäftlichen Umfeld („Ist Mitarbeiter X mit Person Y in Kontakt“) einsetzen, „aber auch von Staaten und Regierungen, welche die Kommunikationsaktivitäten und -partner ihrer Bürger aus politischen Gr&a mp;a mp;a mp;a mp;a mp;u uml;nden überwachen wollen.“
Dies zeige, so Buchenscheit, ein grundsätzliches Problem auf, dass sich keineswegs nur auf WhatsApp beschränke, sondern im Prinzip alle modernen Messenger und Kommunikationssysteme betreffe, sagt Buchscheit. Vermeintlich harmlose Metadaten, die sorglos geteilt oder erfasst werden, verraten oft viel mehr über Nutzer, als diese sich vorstellen können. Darum sollten Mechanismen zum Schutz dieser Daten ein grundlegender Bestandteil jedes Systemdesigns sein.



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