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Ulm News, 04.04.2017 14:59

4. April 2017 von Ralf Grimminger
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Brian Wilson und Bryan Ferry an einem Abend - Legenden und junge Stars beim 51. Montreux Jazz Festival


Künstlerische Konvergenz, Begegnungen, die Begeisterung auslösen, sowie gute Beziehungen zwischen den Generationen: diese 51. Ausgabe zeigt vom 30. Juni bis zum 15. Juli alle Facetten des Montreux Jazz Festival. Auf  den verschiedenen Bühnen sind unter anderem zu erleben: Tom Jones, Usher & The Roots, Pet Shop Boys, Beth Ditto, Peter Doherty, Emeli Sande, Grace Jones, Solange, Royal Blood, Kasabian, Brian Wilson, Bryan Ferry, Yello, Chilly Gonzales, Macy Gray, Till Brönner, Mike Stern, Emeli Sandé, Wolfgang Muthspiel, Herbie Hancock, Alt-J, Gucci Mane, Bonobo, Lauryn Hill, Erykah Badu, Mavis Staples, Metronomy, La Femme, The Taj Mahal & Keb’ Mo’ Band, Nicolas Jaar, Ibrahim Maalouf, The Cinematic Orchestra   - und mit dem Trompeter Joo Kraus auch ein Ulmer. 

Das Programm dieser 51. Ausgabe des Montreux Jazz Festivals ist besonders umfangreich und zeichnet sich durch die subtile Mischung und die Bandbreite der Stilrichtungen aus. Die Liebe zum Detail, die Montreux enorm wichtig ist, verleiht dieser Partition seine Konsistenz – tiefgreifend und intensiv. In diesem Jahr kommt mit dem Konzept Out of the Box eine weitere Facette zur Programmgestaltung hinzu. An emblematischen Orten der Region bietet das Festival einer Handvoll Künstlern, in die wir uns gerade verguckt haben, eine massgeschneiderte Bühne. Eine Reihe völlig neuer Kombinationen von schwer einzuordnenden Talenten und atypischen Orten.

Auditorium Stravinsky

Das Auditorium Stravinski, in dem intergenerationelle und stilistische Grenzen gesprengt werden, ist ein wunderbarer Erzähler musikalischer Geschichten. Wieder zurück und am Festival mit dabei sind Grace Jones und die Pet Shop Boys, die eine avantgardistische Ästhetik geschaffen haben, indem sie Musik und visuelle Künste vermischt haben. Was den Rock angeht, so werden Brian Wilson und Bryan Ferry am gleichen Abend spielen (9. Juli). Die beiden Sänger haben dem Art-Rock zusammen mit den Beach Boys und Roxy Music den Königsweg geebnet, was Phoenix, Kasabian oder The Kills – dieses Jahr alle Teil des Festivals – nicht verleugnen können.
Die Geschichten des Stravinski knüpfen auch an die prophetischen Kräfte der Lab-Bühne an. Von den Rohdiamanten, die von den Programmgestaltern vor einigen Jahren aufgespürt wurden, ist der eine oder andere dieses Jahr auf der grossen Bühne zu sehen: London Grammar, Kaytranada, Passenger, The Lumineers und Nicolas Jaar. Letzterer wird am gleichen Tag wie Max Richter im Rahmen des Eröffnungsabends für grandiose elektronische Musik sorgen.
Das Besteigen des Gipfels durch diese Künstler unterstreicht die guten Beziehungen, die das Festival jeweils langfristig mit seinen Gästen aufbaut. 1966, ein Jahr vor der Geburtsstunde des Festivals, wurde ein vielversprechender Künstler, der perfekt ins Lab gepasst hätte, mit dem Grammy Award für den besten neuen Künstler ausgezeichnet.
Fünfzig Jahre später hat die Stimme von Tom Jones nicht um ein Dezibel nachgelassen. Er wird zum ersten Mal beim Festival dabei sein! Die Erben des Soul und des Funk, des Hip Hop und des R&B sind am Montreux Jazz Festival in diesem Jahr zahlreicher vertreten als je zuvor, mit Usher & The Roots ganz oben auf der Liste.
The Roots können dem König des Millenniums, der zum ersten Mal mit von der Partie ist, sicher den Weg weisen: Sie treten zum fünften Mal am Festival auf. Die Ex-Sängerin der Fugees, Ms. Lauryn Hill, kommt am 6. Juli für ein One-Off. Für den Dokumentarfilm What Happened Miss Simone?, der mit Nina Simone’s mythischem Konzert in Montreux beginnt, hat sie kürzlich sechs Stücke von eben dieser meisterhaft neu interpretiert.
Eine weitere Königin des Neo-Soul, Erykah Badu, feiert die 20 Jahre ihres Meisterwerks Baduizm, dessen würdige Erbin die engagierte Solange ist, Schwester von Beyoncé, die eine magische Anziehungskraft ausübt.
Beide Sängerinnen treten am gleichen Abend auf, im Anschluss an Sampha (11. Juli). Bestimmte Geschichten werden am gleichen Abend geschrieben: jene der Abenteurer der Tasten mit Herbie Hancock und Chilly Gonzales (2. Juli), sowie jene eines geeinten Afrikas mit Youssou N’Dour und dem malischen Projekt von Matthieu Chedid: -M- LANOMALI (15. Juli).

Montreux Jazz Lab

Die geschickt eingefädelten Abende des Lab bringen die besten Voraussetzungen mit, herzergreifend zu sein: sechzehn ausgebrütete Kombinationen, welche die Unterschrift der mit einem feinen Instinkt ausgestatteten Programmgestalter tragen. Die Indie-Rock-Duftnoten des Sommers werden in verschiedenen melancholischen Abstufungen zur Entfaltung kommen: durch die Fleet Foxes, die Brillanz von Alt-J sowie den majestätischen Kevin Morby. Der obligatorische Pop-Abend bringt Paradis und die prickelnde und alles andere als naive Formation La Femme zusammen, mit Metronomy in der Rolle der optimistischen und bunten Experten (10. Juli). Die zwei Dandys von Yello sind zurück auf der Bühne, mit einer Show, die in ihr Clip-Universum führt – inklusive dadaistische Tendenz – und einem neuen Album in der Tasche. Weitere wichtige elektronische Acts dieser Ausgabe: Jacques – beim Komponieren auf der Bühne immer noch genauso „détondu“ – und der umjubelte und unaufhaltbare Bonobo, mit fesselnder Live-Show. Im Aufgebot der amerikanischen Hip-Hop-Grössen befinden sich Gucci Mane, der Halbgott des Trap aus Atlanta, und Lil Uzi Vert, die „Maschinenpistole“ mit ansteckendem Charisma, jenseits des Atlantiks das Phänomen des Jahres (5. Juli). Bass, Stimme, Schlagzeug, Lärm! Das Duo Royal Blood setzt dem Warten der Fans ein Ende.
Auf der Bühne vorausgehen werden ihnen der schnörkellose Rock ihrer Landsleute von Slaves sowie die hochbegabten Brüder von The Lemon Twigs, die ein eigenwilliges und glamouröses Barock-Pop-Universum schaffen werden (11. Juli). LP schrieb für andere – und wird als glückliche und angebetete Songwriterin den Abend vom 6. Juli abschliessen.
Davor sind zu sehen: Tash Sultana, die mit viel Talent ausgestattete Entdeckung aus Australien, und Pete Doherty, der Dichter der Nacht. Ist von Nervenkitzel die Rede, so darf die ansteckende Energie von Dua Lipa und Mø (3. Juli) nicht ausser Acht gelassen werden, so wie auch eine weitere Sensation, die zuckersüsse, funkige und sinnliche Klänge bereithält: The 1975.

Montreux Jazz Club

In der gedämpften und persönlichen Atmosphäre des Clubs fühlen sich Legenden und junge Genies wie zu Hause. Eine Rückkehr zu den Ursprüngen, welche die Improvisation und die Entstehung seltener Momente begünstigt. In diesem Jahr kommen zuerst die Abende, die aus ungewöhnlichen Begegnungen hervorgehen. Die Garanten des Blues, Taj Mahal und Keb’ Mo’, stehen nach der Aufnahme ihres Albums TajMo zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne. Shabaka & The Ancestors ist die Geschichte einer spontanen, spirituellen und begeisternden Begegnung zwischen dem Londoner Saxofonisten Shabaka Hutchings und den südafrikanischen Musikern.
Die Franzosen Emile Parisien und Vincent Peirani würdigen Joe Zawinul mit dem Projekt File Under Zawinul, das mehrere Weggefährten des Pianisten von Weather Report gemeinsam auf die Bühne bringt. Mare Nostrum präsentiert sich wie ein dreiphasiges Gedicht, vorgetragen vom französischen Akkordeonisten Richard Galliano, dem schwedischen Pianisten Jan Lundgren und dem italienischen Trompeter Paolo Fresu.
Der Ulmer Trompeter ist zusammen mit Marialy Pacheo am 5. Juli zu hören.  
Getragen von der faszinierenden Stimme von Cécile McLorin Salvant bringt die All-Star-Band Woman to Woman sieben aktuelle Jazzmusikerinnen zusammen, an denen kein Weg vorbeiführt. Auf die brüllende Stimme von Mavis Staples, Monument des Soul und des Gospel, stossen wir ebenfalls im Club, wie auch auf die Sängerin Ala.ni und ihre zarten Balladen sowie das Morcheeba / Skye & Ross Trio, bestehend aus der einschmeichelnden Stimme von Skye Edwards und der Gitarre von Ross Godfrey, beide Ex-Mitglieder der beispielhaften Trip-Hop-Formation. In einem Schritt geht es von den Stimmbändern zu den Gitarrensaiten. Auf dem Programm des Clubs in Montreux steht dieses Jahr eine unglaubliche Auswahl an Personen, die sich der Erforschung der sechs Saiten verschrieben haben und jeweils mit verblüffenden Projekten auftrumpfen werden: John Scofield Uberjam; Kurt Rosenwinkel’s Caipi; Dave Grusin & Lee Ritenour; Wolfgang Muthspiel Quintet; Bill Frisell, Tony Scherr & Kenny Wollesen.

Out of the Box

Mit Out of the Box kommt eine weitere Facette zur Programmgestaltung hinzu. An verschiedenen emblematischen Orten der Region bietet das Festival einigen wenigen Künstlern, die es ihm besonders angetan haben, die Gelegenheit, ein – durch die speziellen Rahmenbedingungen bedingtes - aussergewöhnliches Konzert zu spielen. Bei Out of the Box handelt es sich um eine feine Kombination atypischer Bühnen und schwer einzuordnender Talente. Der Saal des Fairmont Montreux Palace (315 Plätze) bietet insbesondere Raum für die bezaubernden Piano-Melodien von Peter Broderick, Douglas Dare und Federico Albanese. Auch die reizvolle Poesie von Juliette Armanet und Albin de la Simone sind dort zu sehen und zu hören, der zerbrechliche Charme von Ry X oder auch der entwaffnende Folk von Aldous Harding. Im Hotel Les Trois Couronnes in Vevey (250 Plätze) wird der Elektro-Jazz von Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz präsentiert, während die gar nicht so alten Motive von La Tène innerhalb der Mauern des Schloss Chillon erklingen werden. Zum ersten Mal zählt auch die Abtei von St. Maurice (100 Plätze) zu den historischen Orten, an denen einzigartige Konzertkreationen gezeigt werden, in diesem Fall für ein Konzert mit Orgel und elektroakustischer Violine, präsentiert von Tobias Preisig & Stefan Rusconi. Abseits des Zentrums des Festivals laden diese geschichtsträchtigen Orte mit ihren Ausnahmekonzerten zu einem ruhigen, beinahe meditativen Hörerlebnis ein.

Konzerte gratis

Im Park und am Seeufer sind wieder zahlreiche hochkarätige Gratis-Konzerte geplant, ebenso gut bedient wird das Partypublikum, die in mehreren Clubs auf dem Festivalgelände bis in die frühen Morgenstunden tanzen können.   



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