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Ulm News, 27.03.2017 14:29

27. März 2017 von Ralf Grimminger
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Frühjahrsakademie eröffnet - Die Medizin der Zukunft und wo bleibt der Patient?


Dichtbesetzte Reihen im größten Hörsaal der Universität Ulm pünktlich am Montagmorgen. Aber nicht Erstsemester haben Platz genommen, sondern die rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frühjahrsakademie des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW), viele davon im dritten Lebensalter. Dieses Mal im Fokus der einwöchigen Veranstaltung mit ihren Vorträgen, Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden: die „Medizin der Zukunft“. 

Im Jubiläumsjahr widmen sich die Jahreszeitenakademien ganz den Forschungsbereichen der Universität. Den Auftakt bildeten am Montagmorgen Fragen zur Ethik in der Medizin, vor allem im Hinblick auf den technischen Fortschritt. Gerade die rasanten Entwicklungen auf diesem Gebiet bergen riesige Chancen, aber es gibt auch Risiken, die vielen Menschen Angst machen. Passend dazu fragte Professor Florian Steger, Leiter des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Vorsitzender der Ethikkommission der Universität, in seinem Eröffnungsvortrag: „Fortpflanzungsmedizin quo vadis?“.
Auf der einen Seite stehen die immer größer werden Möglichkeiten in der Pränataldiagnostik, etwa bei der Erkennung von Erbkrankheiten und Fehlbildungen, oder in der Reproduktionsmedizin, die es heute schon möglich macht, einem Kind die genetischen Anlagen von drei Personen mitzugeben. Andererseits wachsen aber auch der Anspruch und der Druck auf die werdenden Eltern, möglichst ein gesundes Kind zu bekommen. „Wir verlieren die menschliche Vielfalt und die Tatsache, anders und gleichzeitig wertvoll zu sein“, zeigte Steger auf. Ärzte, Wissenschaftler, aber auch die Gesellschaft müssten mit den neuen Entwicklungen verantwortungsbewusst umgehen. „Den Fortschritt aufzuhalten, ist unethisch“, so Medizinethiker Steger weiter und forderte einen Bürgerdialog, „Fortschritt braucht einen Rahmen und eine gesellschaftliche Diskussion über das, was wir wollen.“
Zuvor hatte Universitäts-Präsident Professor Michael Weber die Frühjahrsakademie passend zum Jubiläumsjahr eröffnet. „Die Universität Ulm wurde 1967 als ‚Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Hochschule‘ gegründet“, erläuterte Weber, „Wurzeln, denen wir uns heute noch verpflichtet fühlen.“ Zusammen mit dem Universitätsklinikum gewährleisten Universität und Medizinischen Fakultät die Verbindung der Krankenversorgung mit Forschung und Lehre. „Wir legen hier den Grundstein für die medizinische Versorgung der Zukunft“, so der Präsident weiter.
Der Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold, betonte in seinem Grußwort, dass die Veränderungen in der Medizin auch Auswirkungen auf die kreiseigenen Kliniken haben. „Um unsere Gesundheitseinrichtungen attraktiv und finanzierbar zu halten, kombinieren wir ein breit gefächertes medizinisches Angebot mit hochspezialisierter ärztlicher Kompetenz“, sagte Scheffold, „Wir sollten Veränderungsprozesse in der Medizin, wie in vielen anderen Bereichen unseres Daseins, annehmen und in die Hand nehmen – kurz: sich ihnen stellen und sie gestalten.
Der Geschäftsführer des ZAWiW, Dr. Markus Marquard, gab anschließend einen Überblick über das dichtgepackte Programm der 51. Jahreszeitenakademie. Vor allem bei den nachmittäglichen Arbeitsgruppen sind einige Neuerungen dabei. „Wir bieten dieses Mal zehn komplett neue Gruppen an, und auch beim Exkursionsangebot am Mittwoch gibt es noch mehr lohnende Ziele in Ulm und der Umgebung“, erläuterte Marquard. Kern der Akademiewochen sind und bleiben aber die Vormittagsvorträge, in denen Medizinfragen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Die Referenten kommen dieses Mal wieder komplett aus den Reihen der Universität und des Universitätsklinikums. Themen sind unter anderem die Stammze llforschung oder die Sammlung und Auswertung von Gesundheitsdaten unter dem Stichwort „gläserner Patient“. Eine Podiumsdiskussion widmet sich zum Abschluss am Freitag der Frage nach dem Stellenwert von Gesundheit und Krankheit vor dem Hintergrund der Kommerzialisierung des Gesundheitssystems.



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