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Ulm News, 20.03.2017 10:37

20. März 2017 von Ralf Grimminger
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Hollywood in Laupheim: Roland Emmerich erhält den Carl Laemmle Produzentenpreis


Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung nahm Roland Emmerich den von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) und der Stadt Laupheim ins Leben gerufenen Carl Laemmle Produzentenpreis entgegen. Die sehr persönliche Laudatio hielt der Schauspieler Jürgen Prochnow (u.a. Das Boot, Beverly Hills Cop, Air Force One). Unter den Gästen waren unter anderem Jutta Speidel, Veronica Ferres, Götz Otto (u.a. Der Untergang, James Bond, Cloud Atlas, Schindlers Liste) und die Regissseurin Doris Dörrie ("Männer"), die mit Roland Emmerich zusammen auf der Filmhochschule lernte. 

 Ein neuer deutscher Produzentenpreis, internationale Stars, eine Lamm-Trophäe und ein Preisträger aus Hollywood: Am 17. März 2017 wurde Roland Emmerich bei einer feierlichen Preisverleihung im Schloss Großlaupheim mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis geehrt. Vor knapp 500 begeisterten Gästen, darunter auch internationalen Stars aus Film und Fernsehen, nahm der Hollywood-Titan den von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) und der Stadt Laupheim ins Leben gerufenen Produzentenpreis entgegen.
Roland Emmerich wird damit als herausragende Produzentenpersönlichkeit für sein bisheriges Lebenswerk geehrt. Die nach dem Filmpionier und Gründervater Hollywoods benannte Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert.
Preisträger und Gala setzten Mäßstäbe. Der Stadt Laupheim war es gelungen, eine kurzweilige, aber sehr hochwertige Gala zu Ehren von Roland Emmerich zu veranstalten mit Musik des Laupheimer Salonorchesters, dem Duo Caro Trischler und Patrick Wieland, einem wunderbaren Ambiente und klugen Reden. Der Preis soll nun jährlich verliehen werden. Die Stadt Laupheim und das Team das können und in dieser Liga mitspielen können, wurde am Freitag l bei der von Bernd Leitner, dem Leiter des Kulturhauses und Mitorganisator des Ulmer Donaufests organisierten Gala, eindrucksvoll bewiesen. 
Dazu wurde eigens  auch eine neue Trophäe gestaltet: Ein weißes Laemmle. Neben dem "Bambi" gibt es nun also auch ein "Lämmle" als Auszeichnung für Filmschaffende. 
Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG und Vorstandsmitglied der Produzentenallianz begründete als Vorsitzender der Jury deren Entscheidung: „Roland Emmerich ist ein Visionär, dessen Kreativität und unverkennbare Handschrift das Kino nachhaltig prägt. Um seinen Traum von Kino umzusetzen, wagt er den Sprung aus Deutschland nach Hollywood. Es ist sein originäres Talent für außergewöhnliche Geschichten, verbunden mit seinem besonderen produzentischen Geschick, das zu seinem beispiellosen Erfolg in Hollywood und weltweit führt. Er verkörpert im besten Sinn das Bild des kreativen Produzenten, das die Jury des Carl Laemmle Produzentenpreises für auszeichnungswürdig erachtet.“
Schauspieler Jürgen Prochnow ehrte Roland Emmerich in seiner Laudatio als „Hollywoodlegende wie Carl Laemmle“ und streute einige persönliche und gemeinsame Anekdoten in seine Rede ein.  
Roland Emmerich betonte akzentfrei und manchmal auch perfekt schwäbelnd in seiner Dankesrede seine Verbundenheit mit der Region und dankte seiner 90-jährigen Mutter, seiner Schwester und seinem Partner Omar, die bei der Verleihung anwesend waren. Freimütig gab er zu, dass er Laupheim nur als Stadt kannte - früher - auf der Durchfahrt von Sindelfingen aus ins Engadin in den Skiurlaub. Dagegen war ihm Carl Laemmle schon seit seiner Zeit an der Filmhochschule in München ein Begriff gewesen. In Amerika seien "viele Kinos nach ihm benannt gewsen". Dass dieser Filmpionier aus Laupheim stammt, war mir lange Zeit aber nicht klar".
Der überaus erfolgreiche 61-jährige Regisseur und Produzent, dessen Filme bislang über vier  Milliarden Dollar eingespielt haben, bedankte sich abschließend auch bei seinem langjähri gen Lebenspartner und kündigte am Ende seiner Re de die Hochzeit noch in diesem Jahr an.   
Dr. Christoph Palmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Produzentenallianz sagte : “Es ist uns eine besondere Ehre, Roland Emmerich heute mit dem Carl La emmle Produzentenpreis auszeichnen zu dürfen. Mit diesem neuen deutschen Produzentenpreis stellen wir den Produzenten als kreativen Motor in den Mittelpunkt – und beleben mit dem herausragenden Roland Emmerich die Verbindung zwischen Schwaben und Hollywood im 150. Geburtsjahr von Carl Laemmle nochmals aufs Beste.“
Rainer Kapellen, Oberbürgermeister der Stadt Laupheim, betonte in seiner hervorragenden Eröffnungsrede: „Roland Emmerich hat, genau wie Carl Laemmle, Besonderes geschaffen und die internationale Filmwelt nachhaltig beein flusst. Die Produzenten stehen im Mittelpunkt dieses Preises, sie sind die Unternehmer im Filmgeschäft, oder, wie Carl Laemmle bezeichnet wurde, die „Filmfabrikanten“.
Kapellen wies nicht nur auf die unternehmerischen Qualitäten Carl Laemmles hin, sondern auch auf dessen Haltung und soziales Engagement. Laemmle war Jude und hatte in der NS-Zeit vielen Juden, auch aus Laupheim, zur Flucht verholfen. Flucht, Vetreibung und Ausgrenzung seien sehr aktuelle Themen, "daher ist es gerade jetzt sehr wichtig auch an die Werte von Carl Laemmle zu erinnern", sagte Kapellen unter großem Beifall.
Humorvoll wandte er sich an Emmerich: "Sie haben in einen ihrer Filme das Weiße Haus zerstören lassen, heute versucht ein Präsident das Weiße Haus von Innen heraus zu zerstören". Auch hierfür gab es viel Applaus von den Gästen der Gala.
Innenminister Thomas Strobl lobte auch den Mut, diesen Preis, der am Freitag erstmalig verliehen wurde, zu schaffen und zeigte sich überzeugt, "dass der Carl Laemmle Produzentenpreis eine Erfolgsstory wird". 

Weches Filmkaliber im Schloss Großlaupheim geehrt wurde, zeigt die Vita des Preisträgers. 
Roland Emmerich wurde in Sindelfingen geboren. Er ist ein weltweit tätiger Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, dessen Filme wie Independence Day, Stargate, Godzilla, Der Patriot, The Day After Tomorrow, 2012 und White House Down weltweit mehr als vier Milliarden US-Dollar eingespielt haben. Sein letzter Film, Independence Day: Wiederkehr, der heißersehnte Nachfolger seines großen Erfolgs Independence Day, wurde am 24. Juni 2016 von Twentieth Century Fox vorgestellt.
In seinem Heimatland Deutschland begann seine Karriere, als sein erster Film, ein Studienprojekt mit dem Titel Das Arche Noah Prinzip, im Jahr 1984 während des Berlin Filmfestivals aufgeführt wurde. Anschließend gründete er 1985 die Produktionsfirma Centropolis Films, für die er über 20 Spielfilme produzierte und inszenierte. Mit dem Ruf, einer der erfolgreichsten Hollywood-Regisseure zu sein, bringt Emmerich immer wieder beeindruckende Filme auf die Leinwand, die das Auge und den Geist herausfordern.
Auch wenn er zumeist für sogenannte „Blockbuster“ bekannt ist, fühlt sich Emmerich auch in kontroverseren Genres zuhause und hat unter anderem bei Filmen wie Anonymus, der sich mit der brisanten Theorie auseinandersetzt, dass die Theaterstücke von Shakespeare eigentlich von Edward de Vere geschrieben wurden, und Stonewall, einem Drama über den Stonewall-Aufstand 1969 in New York, der die LGBT-Bewegung ins Leben gerufen hat, Regie geführt.
Im Jahr 2016 bringt er Independence Day: Wiederkehr in die Kinos, 20 Jahre nachdem der B lockbuster Independence Day vorgestellt wurde.
;Neben seiner Arbeit als Produzent und Regisseur ist Roland Emmerich ein Unterst&am p;uum l;tzer und Mitglied zahlreicher Wohltätigkeitsorganisationen und Projekte, wie beispielsweise dem Cambodian C hildren’s Fund, dem Gay and Lesbian Education Network (GLSEN), Global Gr een, dem amerikanischen Roten Kreuz und dem LGBT-Center in Los Angeles.
;Die 40 000 Euro wolle er selbstverständlich spenden, kündigte Roland Emmerich an.

Der am 17. Januar 1867 in Laupheim geborene Carl Laemmle ist Ehrenbürger der Stadt und gilt als Gründer der Universal Studios und damit von Hollywood.  Carl Laemmle (* 17. Januar 1867 in Laupheim; † 24. September 1939 in Beverly Hills) verkörpert mit seinem Lebenswerk wie kaum ein anderer den „Urvater“ der Produzenten. Als Gründer der Universal Studios schuf er die größte und wichtigste Filmmetropole der Welt: Hollywood. Er gehörte zu den erfolgreichsten und innovativsten Filmproduzenten seiner Zeit.
Carl Laemmle schrieb Filmgeschichte. Seiner Geburtsstadt Laupheim blieb er zeitlebens eng verbunden. Laemmle war 1884 im Alter von 17 Jahren ausgewandert und eröffnete 1906 sein erstes Kino in Chicago. 1915 zog er an die Westküste und erbaute die Filmstadt Universal City. Bis 1936 produzierte er über 9000 Filme, darunter „Der Glöckner von Notre Dame“, „Das Phantom der Oper“ oder „Im Westen nichts Neues“, wofür er 1930 den Oscar entgegennahm.
Danach machte Universal mit Filmen wie „Dracula“ und „Frankenstein“ das Genre des Horrorfilms salonf& ;auml;hig. Nach seinem Ausstieg aus dem Filmgeschäft 1936 setzte sich Laemmle für die zur Emigration gezwungenen Juden Deutschlands ein: Er übernahm mehr als 300 Bürgschaften und ermöglichte damit ihre Auswanderung.
Carl Laemmle starb kurz nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges am 24. September 1939 in seiner Villa in Beverly Hills.

Möglich machte den Carl Laemmle Produentenpreis die Allianz Deutscher Produzenten, die unabhängige Interessenvertretung der deutschen Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit über 240 Mitgliedern die wichtigsten deutschen Produktionsunternehmen und ist damit der maßgebliche deutsche Produzentenverband. Im nationalen und im internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzenten ein.  
Die Preisverleihung wurde ermöglicht durch die Unterstützung zahlreicher Unternehmen und Firmeninhaber wie Baden-Württembergische Bank, Bund der Selbständigen Laupheim, Cine Plus, Getty images, Laupheimer Unternehmerkreis, L-Bank - Staatsbank für Baden-Württemberg, Max Weishaupt GmbH, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH, NBCUniversal International, Rentschler Biotechnologie GmbH, Robert Aebi GmbH, Schwäbisch Media, Sixt movies, Sparkasse, Südwestrundfunk, VFF - Verwertungsgesellschaft der Film und Fernsehproduzenten mbH, Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG, ZDFdigital sowie zahlreichen weiteren Sponsoren und Förderern.
Nach der kurzweiligen, 90-minütigen Gala standen Stars und Gäste noch lange im Foyer zusammen und genossen das vorzügliche Catering, das das Team des Laupheimer Hofs krendenzte sowie - zur Abrund - die feinen Brände der Brennerei Mayländer. Der Superstar Roland Emmerich stand lässig an der Theke gelehnt, sprach mit den Gästen und stand freundlich und symphatisch für viele Selfie-Fotos zur Verfügung. Bereits am Vorabend war Roland Emmerich in Ulm beim Essen - ganz privat und mit geladenen Gästen, unter denen auch Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch war. 
Was für ein perfekter Start für den Carl Laemmle Prodzentenpreis!   



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