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Ulm News, 25.01.2017 23:10

25. Januar 2017 von Ralf Grimminger
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ratiopharm ulm fliegt nach knapper 85:84-Niederlage in Moskau aus dem EuroCup


Dem überraschenden, nationalen Pokal-Aus folgte am Mittwochabend in Moskau das unter den gegenwärtigen personellen Bedingungen nicht überraschende Aus von ratiopharm ulm im EuroCup. Der One-Man-Show von Superstar  Alexey Shved (32 Punkte/ 8 Dreier) setzte ratiopharm ulm einen unbändigen Kampf entgegen, der mit einer knappen 85:84-Niederlage gegen Khimki Moskau und dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Eurocup vor den letzten beiden Spieltagen endete. Die Runde der besten 16 Teams, in der Ulm bislang kein Spiel gewinnen konnte, lief unglücklich. Das durch Verletzungen geschwächte  Team hatte nämlich durchaus die Chance, das eine oder andere knappe Spiel auch zu gewinnen. 

 

Bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Top16 ist das Ausscheiden von ratiopharm ulm aus dem Eurocup mit der 85:84 (39:33)-Niederlage bei Khimki Moscow Region besiegelt. Doch ratiopharm ulm verlässt die europäische Bühne beim Topfavoriten auf den Eurocup-Titel erhobenen Hauptes. Denn die Mannschaft von Head Coach Thorsten Leibenath verkraftete nahe der russischen Hauptstadt erneut einen mäßigen Start in die Partie und war Khimki nach einem 25:11-Rückstand im zweiten Viertel mehrfach in der zweiten Halbzeit dicht auf den Fersen, sogar noch 2:15 Minuten vor Schluss. Nur der Galaeinlage von Alexey Shved, der den Ulmer 78:77-Anschluss mit 5 Punkten beantwortete und im dritten Viertel 22 seiner 32 Punkte (8 Dreier) erzielte, hatte es der Gastgeber zu verdanken, dass ratiopharm ulm die Heimreise ohne die beiden überlebenswichtigen Punkte antreten musste.
„Es macht mich stolz, dass wir zweimal in der Lage waren, Khimki einen harten Kampf zu liefern. Am Ende hat Shved jeweils den Unterschied gemacht“, so Head Coach Thorsten Leibenath, der in Russland erneut auf Kapitän Per Günther verzichten musste: „Per befindet sich immer noch in der Reha und arbeitet sich langsam wieder heran. Da wäre die strapaziöse Reise nicht förderlich gewesen.“ 
Im Hinblick auf die abschließenden beiden Eurocup-Partien in München und gegen Panevezys versprach Taylor Braun: „Wir werden nun mit unserem ganzen Stolz auftreten, denn wir wollen uns ganz sicher nicht sieglos verabschieden.“ 
Es war bei weitem nicht das beste Spiel der Moskauer Mannschaft, die mit nur 25 Prozent aus dem Zweier-Bereich (7/28) über 30 Prozentpunkte unter ihrem Schnitt (57%) blieb und 13 ihrer 33 zugesprochenen Freiwürfe vergab (60%). Einzig jenseits der 6,75 Meter wusste Khimki, getragen von Shved, zu überzeugen (50%). 
Welchen Kampfgeist ratiopharm ulm in der zweiten Halbzeit an den Tag legte, beweist der Blick auf das Rebounding-Duell. Hatten die Gastgeber die Bretter in den ersten 20 Minuten noch unter Kontrolle gehabt (19:13), schlug Ulm aus den schlechten Moskauer Wurfquoten mehr und mehr Profit und kippte die Statistik mit einer leidenschaftlichen 2. Halbzeit noch zu seinen Gunsten (36:45). 
Innerhalb einer Woche und gegen ein und dasselbe Team absolvierte Alexey Shved seine beiden besten Saisonspiele und notierte in Summe 60 Punkte auf dem Statistikbogen. Zweimal lief der ehemalige NBA-Profi (u.a. Minnesota Timberwolves) gegen die Ulmer heiß, wobei der Guard sein 13 Punkte-Viertel in Ulm mit der 22 Zähler-Gala im dritten Viertel im „Basketball Center of Moscow Region“ noch in den Schatten stellte. Die insgesamt 32 Punkte (8 Dreier) bedeuten einen ligenübergreifenden Saisonbestwert für den unscheinbaren Russen. 
Hatte in Ulm noch Da’Sean Butler die Shved-Nebenrolle übernommen, sprang in Moskau Augustine Rubit in die Presche: Erstmals in dieser Eurocup-Saison markierte der Big Man ein Double-Double (20 Punkte, 10 Rebounds), sein Positionskollege Jonas Wohlfarth-Bottermann konnte dazu seine ersten 6 Zähler (3/3) im ratiopharm-Jersey verbuchen.

1. Viertel (20:9): Nach drei vielversprechenden Ulmer Minuten und der 3:4-Führung waren es erneut das Rebounding (10:5) und die frühen Teamfouls von ratiopharm ulm (5 nach 3:30), mit dem sich Khimki ein Übergewicht im Angriff erspielte. Nachdem sich die Gastgeber mit drei Distanztreffern in Serie viel Selbstvertrauen erarbeitet hatten und Ulm sich gegen eine aggressive Moskauer Defensive mehrfach Ballverluste (8) leistete, wuchs die Führung des Favoriten Stück für Stück, bis der gallige Zaytsev mit seinem Dunk für das bislang größte Ausrufezeichen und die bislang höchste Führung sorgte (15:4, 6.). Einzig Da’Sean Butler und Chris Babb per Dreier konnten den Moskauer Lauf unterbrechen, am deutlichen 20:9-Rückstand nach 10 Minuten allerdings nichts ändern.

2. Viertel (19:24): Dass ratiopharm ulm im zweiten Spielabschnitt, den Youngster David Krämer (20:11) eröffnete, besser in seinen Rhythmus fand, hatte es seinen Big Men zu verdanken. Nachdem Vialtsev Khimkis Vorsprung mit seinem Dreier auf 14 Punkte (25:11, 13.) ausgebaut hatte, hatte Raymar Morgan ebenfalls von Downtown die passende Antwort parat. Und der bislang punktlose Center, der zuletzt mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen hatte, legte nach einem Dreier von Taylor Braun per And-One und Freiwürfen nach und verkürzte so auf 28:21 (5.). Auch von einem Zwischenspurt der Russen zum 37:23, ließ sich der Underdog, der nun besser auf das Spielgerät achtete (3 Ballverluste im 2. Viertel) nicht entmutigen: Die Wurfschwäche des Gastgebers (5 Feldwürfe im 2. Viertel, 25% 2er) nutzten Morgan und Augustine Rubit zu weiteren Dreipunktspielen. Und als Jonas Wohlfarth-Bottermann sich nach einem sehenswerten Rubit-Anspiel mit seinen ersten Zählern für ratiopharm ulm einführte, schmolz der Rückstand in den einstelligen Bereich (39:31). Und weil das Zusammenspiel der beiden Big Man so gut funktioniert hatte, lautete auch die letzte erfolgreiche Aktion vor der Pause Rubit auf „WoBo“ und es stand nur noch 39:33.

3. Viertel (31:25): Mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen kam Ulm aus der Kabine – und war dem 20 Millionen-Team nach Freiwürfen von Rubit und Hobbs auf den Fersen (39:38, 21.). Doch genau diesen Atem der Ulmer schien der bislang blasse (4 Punkte) Alexey Shved im Nacken spüren zu müssen, um ein Galaviertel im NBA 2k-Stil aufs Parkett zu zaubern. Immer, wenn ratiopharm ulm heran kam (41:40, 48:47, 59:54), war es der abgebrühte Ex-NBA-Star, der die Gäste abkühlte. Ohne Fehlwurf (6 Dreier) erzielte Shved 22 der 31 Moskauer Punkte und verteidigte die Führung seines Teams damit im Alleingang. Dass die Donaustädter dennoch wie eine lästige Klette an der Shved-Truppe kleben blieben, hatten sie einem glänzend aufgelegten Augustine Rubit zu verdanken, der mit seinen 15 Zählern (7 Rebounds) im 3. Viertel die Nebenrolle in der Shved-Show innehatte und den Rückstand damit im erträglichen Bereich (70:58) hielt.

4. Viertel (15:26): Die ersten Minuten des Schlussviertels gehören Khimki, das sich durch den Dreier von Boungou-Colo in der 33. Minute zum 78:64 auf der scheinbaren Siegerstraße wähnt. Doch die Auszeit von Thorsten Leibenath half – alle fünf Uuulmer auf dem Parkett reihen sich nacheinander in die Scoringliste ein, während Moskau seine Chancen, unter anderem an der Linie (Todorovic 0/2), liegen lässt. Und als der unbändige Taylor Braun (16 Punkte) seinen Dunk durch den russischen Ring knallen lässt, ist ratiopharm ulm nach einem 13:0-Run 2:15 Minuten vor dem Ende wieder auf einen Zähler dran (78:77). Doch wer anders als Alexey Shved sollte den Ulmern an diesem Abend einen Strich durch ihre einmalige Aufholjagd machen: Mit seinem 8. Dreier und zwei verwandelten Freiwürfen sorgte der Mann des Abends eineinhalb Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Babb kann in der Schlusssekunde von Downtown nur noch schmerzhaft auf 85:84 verkürzen.

Dusko Ivanovic (Head Coach Khimki Moscow Region): "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass Ulm ein sehr gefährliches Transition-Team ist, eines der besten in Europa. Aber wenn wir konsequent verteidigt haben, konnten wir ihre Fastbreaks stoppen und daraus im Angriff profitieren. Zweimal konnten wir uns durch einfache Punkte mit 14 Punkten absetzen, aber wenn wir unsere Chancen nicht genutzt haben, ist Ulm zurück ins Spiel gekommen. Abschließend verdienen wir diesen wichtigen Sieg.“

Thorsten Leibenath (Head Coach ratiopharm ulm): Wenn du gegen eines der besten Teams auswärts nur mit einem Punkt verlierst, sollte man eigentlich zufrieden sein. Und die Art, wie wir drei Viertel lang gekämpft haben, macht mich sehr stolz. Aber ich muss gleichzeitig das erste Viertel kritisieren, in dem wir wieder zu soft aufgetreten sind, Khimki viele zweite Chancen gegeben haben und zu viele Turnovers hatten. Wir können zwar nicht mehr weiterkommen, aber jetzt ist es eine Frage des Stolzes. Wir wollen auch in den abschließenden Spielen gegen München und Panevezys unser Bestes geben.“

Trotz des vorzeitigen Ausscheidens aus dem Wettbewerb nimmt ratiopharm ulm viele Eurocup-Highlights aus seiner vierten Spielzeit im zweithöchsten internationalen Wettbewerb mit. Neben den beherzten Vorstellungen gegen Topfavorit Khimki gehören die beiden Siege gegen das von Sasa Obradovic trainierte Krasnodar genauso dazu wie der Auftritt Amar‘e Stoudemires in der ratiopharm arena. Mit durchschnittlich 5066 Zuschauern pro Heimspiel kann der deutsche Vizemeister bei noch einem ausstehenden Auftritt in der ratiopharm arena (Mi., 8. Februar vs. Panevezys) den zweithöchsten Zuschauerschnitt (2012/13: 5.536) der Eurocup-Historie registrieren.



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