ratiopharm ulm unterliegt Bayern München im EuroCup mit 57:68 Punkten

In das erste EuroCup-Spiel im neuen Jahr starteten beide Teams sehr nervös und hektisch. Es dauerte über zweieinhalb Minuten bis der erste Ball durch den Ring fiel. Es war Braydon Hobbs der ratiopharm ulm mit 3:0 in Führung brachte. Die nächsten Minuten kontrollierten die Hausherren, die nicht den spritzigsten Eindruck machten,  das Spiel und gingen auch in Führung. D
och Mitte des Viertels lief bei den Ulmern, die drei leichte Korbleger in Folge nicht verwerteten, wenig. Die Bayern krallten sich in dieser Phase fast jeden Rebound und punkteten nun sicher. Mit der harten Verteidigung der Gäste kamen die Ulmer, die ohne die verletzten Tim Ohlbrecht und Per Günther antreten mussten, nicht zurecht.
Nach den ersten zehn Minuten hatten sich die Münchner 12 Abpraller geholt, doppelt so viel wie die Ulmer. Mit 16:21 ging das erste Viertel an das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Im zweiten Viertel mussten die Ulmer durchwechseln. Die jungen Ulmer Björn Rohwer und Till Pape mussten nun gegen abgezockte Muskelpakete wie Nick Johnson oder Devin Booker ran – und logischerweise Lehrgeld bezahlen.  Dennoch arbeiteten sich die Hausherren wieder heran, wenn es auch dem Spiel nach gar nicht danach aussah. Die Ulmer verlegten sich auf Einzelaktionen und wenn ein Dreierschütze in einen gute Wurfposition gebracht wurde, fiel der Ball nicht. So schraubten die Bayern die Führung auf 26:35. Doch zum Ende hin hatte ratiopharm ulm den Rückstand wieder auf 33 :39 zur Pause verkürzt. Obwohl bei den Ulmern in der ersten Hälfte nicht viel zusammenlief, hätten sie noch einige Punkte mehr auf dem Konto haben müssen. Durch  vergebene Korbleger und Freiwürfe hatte sich der Tabellenführer der Bundesliga aber selbst geschwächt. Bei den Rebounds lagen die Teams nun mit je 18 wieder gleichauf und auch bei der Dreier-Quote waren die Ulmer und die Bayern gleich –schlecht (Ulm 3 Treffer bei 12 Versuchen, München 2 bei 11 Versuchen). Ausgeglichen war auch die Zahl der Ballverluste (9) auf beiden Seiten. Für die zweite Hälfte war also noch alles möglich.

Auch in der zweiten Hälfte bekamen die Hausherren keinen Faden ins Spiel. Es blieb vieles Stückwerk und die Wurfquote schlecht. So konnten die ebenfalls nicht überzeugend spielenden und aus der Distanz miserabel treffenden Bayern den Vorsprung weiter ausbauen. Mit 40:54 Punkten lagen die Ulmer Korbjäger zu Beginn des Schlussviertels nahezu aussichtslos zurück. Auf Seite der Bayern bekam nun auch Nihad Dedovic, der vom Ulmer Publikum wegen des Fouls an Tim Ohlbrecht im Audi Dome vor zehn Tagen, bei dem er sich - Absicht hin oder her - auf jeden Fall gegenüber dem schwer verletzten Ulmer Center nicht sportlich fair verhalten hatte, gnadenlos ausgepfiffen wurde, etwas mehr Spielminuten.

Gegen Mitte des Schlussviertels, in dem die Ulmer weiterhin fleißig Bälle aus der Zone verlegten und die Bayern konsequent nicht von außen trafen, verkürzte Augustine Rubit mit einem Dreier auf 50:59 und gleich darauf traf Chris Babb ebenfalls aus der Distanz.
Ulm war plötzlich wieder auf 6 Punkte dran an den Bayern, die Fans in der Arena tobten. Doch gleich drauf musste Raymar Morgan mit seinem fünften Foul vom Feld und die Bayern erhöhten mit 2 Punkten und einem Freiwurf auf 53:62 Punkte.
Den Ulmern fehlte nun einfach das Personal und die nötigen Mittel, wohl auch die Puste und etwas Glück, um den Rückstand in den verbleibenden zwei Minuten zu egalisieren. Das nicht optimal spielende Team von ratiopharm ulm verlor daher gegen ein keineswegs überzeugendes und and auch an diesem Abend durchaus besiegbares Team aus München mit 57:68 Punkten.
Mit einer Wurfquote von 29 Prozent (12/42) aus der Zone und 26 Prozent (6/23) bei den Dreiern war jedoch auch gegen schwächelnde Münchner nicht zu gewinnen, die zudem phasenweise auch von den Schiedsrichtern unterstützt wurden. 
Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath kritisirte die Leistung der Schiedsrichter nicht, wohl aber die unterschiedlichen Regelauslegungen in der Bundesliga und im EuroCup bei Attacken während des Fastbreaks. Hier seien die Ulmer einige Mal benachteiligt worden, ärgerte sich Leibenath. Er erkannte aber gleichzeitig an, dass die Bayern diesmal härter, smarter und besser gespielt haben als sein Team, das sich frühzeitig, ja zu früh durch Schiedsrichterpfiffe, die ruppige Spielweise des Gegners und das eigene Wurfpech aus dem Konzept hatte bringen lassen.