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Ulm News, 08.12.2010 16:42

8. Dezember 2010 von Ralf Grimminger
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Trending Topics: Zensiert Twitter Wikileaks?


Erst schließen Amazon und PayPal für Wikileaks die Pforten, jetzt steht auch Twitter unter dem User-Verdacht, die Whistleblower-Plattform zu behindern. Der Vorwurf: Der Mikrobloggingdienst soll Wikileaks gezielt aus der Liste der Top-Themen raushalten. Das Unternehmen erklärt das Fehlen von #Wikileaks und #Assange in den Trending Topics mit der Beschaffenheit des hauseigenen Algorithmus. Doch Blogger liefern den Gegenbeweis: Kein Begriff sei gerade so verbreitet auf Twitter wie #Wikileaks. Das meldet der Nachrichtendienst meedia.de.

Twitter bietet nicht nur Raum, eigene Nachrichten zu verbreiten. Das Unternehmen analysiert Nachrichtenströme, fasst sie bei einem hohen Aufkommen eines Begriffs zu sogenannten “Trending Topics” zusammen. Nachdem kein anderes Thema die Medien weltweit so beschäftigt hat in letzter Zeit, wie die Irrungen und Wirrungen um die Whistleblower-Plattform Wikileaks und ihr bekanntestes Gesicht Julian Assange, war eigentlich zu erwarten, dass Wikileaks diese Trending Topics anführt. Aber weit gefehlt: Wikileaks taucht dort noch nicht einmal auf. 
Nach der zeitgleichen Veröffentlichung der Botschaftsdepeschen in den USA, England, Frankreich, Spanien und Deutschland war das eigentlich zu erwarten. Spätestens gestern, nachdem Julian Assange nach wochenlangem juristischen Tauziehen endlich verhaftet wurde. Doch auch jetzt tauchen die Whistleblower nicht auf dem Themen-Radar auf. Selbst #cablegate, #statelogs oder #assange werden nicht bei den Trending Topics gelistet.
Unter Twitterern und Bloggern macht sich nun die Vermutung breit, dass der Mikrobloggingdienst Wikileaks absichtlich aussperrt. Nachdem Amazon die Plattform von ihren Servern verbannte, der DNS-Provider dafür sorgte, dass die Seite nicht erreichbar war und PayPal das Unternehmenskonto löschte, erschien das kritischen Twitterern nur zu plausibel. Man stellte sich die Frage, ob das Unternehmen unter politischem Druck stehe.

Twitter äußerte sich zu den Vorwürfen: Demnach habe das Unternehmen nie in die Trends eingegriffen. Das Fehlen habe technische Gründe. Das Problem bei WikiLeaks sei auf das hohe Grundniveau der Tweetanzahl mit dem Begriff „Wikileaks“ zurückzuführen. Dadurch erkenne der Algorithmus keinen Trend. Denn ein Trend sei durch eine schnelle Zunahme im Tweetvolumen gekennzeichnet. Und nicht allein durch die Masse.

Dem widerspricht Blogger Angus Johnston. Er verglich die Verwendung der beiden Begriffe "Sonntag" und "Wikileaks" auf Twitter. Warum? Er wählte das Wort "Sonntag", um das Argument von Twitter zu entkräften. Demnach würde es kein Trending Topic sein, wenn es immer wieder latent auftaucht. Doch "Sonntag" wird logischerweise jeden Sonntag besonders häufig erwähnt. Und trotzdem taucht das Hashtag immer wieder in den Trending Topics auf. Johnston kam schließlich zu dem Ergebnis, dass sich das Fehlen von #wikileaks in den Trending Topics bei Twitter im Vergleich mit dem viel seltener getwitterten Trendthema "Sonntag" auf Grundlage dieser Daten nicht erklären lässt.

Twitter macht keine Aussage zu eventueller Accountlöschung
Der Blogger Bubblboy liefert weitere Argumente für Unstimmigkeiten in der Auswertung. Er hat die Verbreitung des Begriffs #Wikileaks mit den Trending Topics #TheWalkingDead, #thingsimiss, #noonelikesyoubecause, #rappersthatmightbehomeless and #Venezuelan♥Biebs verglichen. Das erstellte Chart spricht für sich. #Wikileaks hängt die Konkurrenzthemen um Längen ab und ist beinahe dreimal so populär.



Benedikt Köhler folgert auf Telepolis: “Die Folgen dieser Komplexität auf Code-Ebene schlagen aber auch auf die gesellschaftliche Ebene durch: Wie man an dem #wikileaks-Beispiel sehen kann, beginnt auf Plattformen wie Twitter der Unterschied zwischen willkürlicher Zensur und algorithmischem Ausschluss zu verschwimmen. Während man zum Beispiel die gekauften Trends auf Twitter durch den Vermerk "Gesponsert" schnell erkennen kann, bleibt den Nutzern verborgen, über welche Themen auf Twitter sie durch die Trends informiert werden, und welche ausgeblendet werden.”

Es bleibt interessant zu beobachten, ob Wikileaks auch weiterhin nicht in den Topthemen auftaucht. Denn auf Anfrage von ReadWriteWeb, ob Twitter sich vorbehalte, den Wikileaks-Account zu sperren, verweigerte Sprecher Matt Graves ein Kommentar.



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