Drittes Spiel in sechs Tagen für Ulmer Basketballer - Stresstest gegen MHP RIESEN Ludwigsburg

 Das dritte Spiel in sechs Tagen hat es in sich: Nach dem Sieg in Frankfurt und der erfolgreichen Eurocup-Premiere gegen Ljubljana empfängt ratiopharm ulm am Samstag in der zum 104. Mal in Folge ausverkauften ratiopharm arena (ab 17.45 Uhr live bei Telekom Basketball) den Tabellennachbarn Ludwigsburg (Rang 4) und damit ein Team, das für seine hohe defensive Intensität bekannt ist. „Das wird ein Stresstest“, formuliert es Head Coach Thorsten Leibenath.
Mit den MHP RIESEN ist nicht nur ein Team zu Gast, das von den letzten vier Duellen in der ratiopharm arena zwei gewinnen konnte, es ist auch der – nominell – bislang härteste Prüfstein des Vizemeisters. Dabei fußt das Ludwigsburger Spiel auf einer gänzlich anderen Erfolgsformel als das der Gastgeber: Während Chris Babb und Co. ligaweit bislang die meisten Zähler einstreuen (94,6), lassen die Barockstädter die fünftwenigsten zu (73,9). Das Württemberg-Duell ist damit auch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Spielstile.
Mit einer Bilanz von 8 Siegen und 15 Niederlagen (seit 2001) „ist Ludwigsburg ein Team, das uns nicht unbedingt liegt“, wie es Thorsten Leibenath formuliert. Auch nicht in der ratiopharm arena, wo die Barockstädter sechs der letzten zehn Spiele gewinnen konnten. In der vergangenen Saison verlor Ulm einen „Nailbiter“ in eigener Halle mit 69:71. Aktuell steht das Leibenath-Team aber saisonübergreifend bei zehn Siegen aus den letzten elf Heimspielen, Ludwigsburg gewann hingegen in dieser Saison bereits zweimal (in drei Spielen) auf fremdem Terrain.
Der „Stress“, den Ludwigsburg mit seiner Verteidigung initiiert, lässt sich nicht nur an der geringen Anzahl der kassierten Punkte, sondern auch an den erzwungenen Steals ablesen. Mit 8,4 Ballgewinnen pro Partie ist Ludwigsburg im Ligaschnitt auf Rang zwei – mit 18,4 provozierten Ballverlusten auf Rang eins. Spannend zu sehen sein wird, wie sich Ulm, das ligaweit die zweitmeisten Assists zustellt (21; Hobbs & Günther zusammen 9,8) – gegen die Ludwigsburger „Balldiebe“ behaupten kann.
Nach dem Abgang von Alex Rouff ist Center Jack Cooley der wahrscheinlich kompletteste Ludwigsburger Spieler. Der NBA- (Utah) und Euroleague-erfahrene (Malaga) Big Man kommt derzeit auf eine traumwandlerische Feldwurf-Quote von 78,4 Prozent. Der 112 Kilogramm-Brecher wird es am Samstag mit dem deutlich leichteren, dafür aber ebenfalls bestens aufgelegten Raymar Morgan (100kg / 17 Pkt) beharken. Ein nicht weniger spannendes Duell könnte das zwischen Rookie Wes Washpun (23 J/1,85m/8 Pkt/3 As) und Routinier Per Günther (28/1,84/13/5) werden.

Auszeichnung für Per Günther

Gut, dass es im schnelllebigen Sport-Business Traditionen gibt, auf die man sich verlassen kann. Dass Derbys gegen Ludwigsburg in Ulm schnell ausverkauft sind, ist eine feste Größe – eine andere, die alljährliche Ehrung von Per Günther zum beliebtesten Spieler der easyCredit BBL. Am Samstag wird Liga-Chef Dr. Stefan Holz diese Auszeichnung zum fünften Mal in Folge an die Ulmer Gallionsfigur überreichen.