Sieg zum Saisonstart: Ulmer Basketballer besiegen medi Bayreuth mit 87:95 Punkten nach Verlängerung

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Kommentar

Beschreibung: Chris Babb, ratiopharm ulm

Fotograf: Ralf Grimminger

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ratiopharm ulm startet mit einem Sieg in die Saison 2016/17. Nach einem schwachen Start (19:9), kämpfte sich der Vizemeister zurück in die Partie und hatte im dritten Viertel mit einem 10-0-Lauf (52:58) seine beste Phase. „Bayreuth ist ein gutes Team, die heute viele schwierige Würfe getroffen haben“, so Chris Babb, der mit 27 Punkten (4/6 Dreier) Ulms bester Scorer war.
Noch besser war lediglich Bayreuths Joseph Lewis, der in seinem ersten Profispiel auf 30 Punkte (5/8 Dreier) kam und mit seinem Point Guard Kollegen Kyan Anderson (3/7 Dreier) für die schwierigen Würfe zuständig war. „Wir haben mit zunehmender Dauer besser verteidigt und den Gegner zu schwierigeren Würfen gezwungen“, so Head Coach Thorsten Leibenath. In der Overtime war es dann die Routine des Vizemeisters – vor allem die von Per Günther – die ratiopharm ulm eine ausgeglichene Saisonstartbilanz bescherte: 8 Siege bei 8 Niederlagen seit 2001.
Lagen die Ulmer bis zur Halbzeit im Rebound-Duell mit 10:16 hinten, konnten sie den Vergleich an den Brettern bis zum Ende ausgleichen (33:34). Dass Morgan (4), Butler (3), Ohlbrecht (3) und Neumann (0) zusammen lediglich 10 Rebounds abgriffen, wird Leibenath nicht gefallen haben. Dass sich letztlich die Routine des Vizemeisters durchsetzte, lässt sich an zwei Zahlen festmachen: An der starken Freiwurfquote (87%, 20/23) und an der sehr geringen Turnoverzahl (5).
Chris Babb machte genau dort weiter, wo er im Juni aufgehört hatte: Mit nur drei Fehlwürfen bei 13 Versuchen sammelte er 27 Zähler, 5 Rebounds, 2 Assists und einen bärenstarken Effektivitätswert von 31. Etwas weniger effektiv, dafür enorm spektakulär nutze Dominique Sutton seine 19 Minuten Einsatzzeit zu 13 Punkten, 8 Rebounds und 3 Steals.

1. Viertel (23:15): Die eindringlichen Worte, die Per Günther noch vor dem Tip-off an seine Kollegen gerichtet hatte, verfehlten zunächst ihre Wirkung. 19:9 stand es nach sechs gespielten Minuten in der Saison 2016/17 und ratiopharm ulm schien noch nicht in dieser neuen Spielzeit angekommen zu sein. Insbesondere defensiv stimmte die Zuordnung nicht, was vor allem Joseph Lewis ausnutze, der allein 13 seiner 30 Punkte im ersten Viertel erzielte. Ohne die drei Dreier von Chris Babb – zwei davon aus locker 7,50 Metern Entfernung – wäre der Rückstand zum Viertelende noch deutlicher gewesen.
2. Viertel (19:23): Doch die Ulmer Defensive wurde besser. Es war die Hereinnahme von Karsten Tadda und Dominique Sutton, die für Intensität und auch Zählbares sorgte. So zum Beispiel der Fastbreak-Dunk, mit dem Sutton sich für seinen zweiten Steal belohnte (25:17). Bei Bayreuth war es im zweiten Viertel immer wieder Andreas Seiferth, der nicht nur Morgan und Sutton (in einem Angriff) blockte, sondern auch offensiv den Vorsprung seiner Mannschaft verteidigte. Dennoch verkürzte der Vizemeister angeführt von Topscorer Chris Babb (14 Punkte) bis zur Halbzeit auf 42:38. Deutlicher als das Ergebnis fiel bis dato jedoch das Rebound-Verhältnis aus (16:10), was in Verbindung mit der Ulmer Wurfquote im 2er-Bereich, die Schwachstellen des Gästeteams offenbarte.
3. Viertel (15:24): Doch ratiopharm ulm ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch Tim Ohlbrecht nicht, der zunächst eine 1:0-Situation unter dem Korb vergab, ehe er im nächsten Angriff nach einem Offensivrebound zum 47:42 ablegte. Wenngleich Anderson Bayreuth durch zwei wilde Dreier zunächst i n Führung hielt (52:47), kam der ratiopharm-Express jetzt ins Rollen. Nach einem unsportlichen Foul – das die neue Regelauslegung bei Fouls im Fastbreak verdeutlichte – versenkte zunächst Tadda zwei Freiwürfe, ehe Braun per Dreier die erste Ulmer Führung erzielte (52:54). Zwei Dunks (Morgan, Sutton) später, war der 10-0-Lauf perfekt.
4. Viertel (24:19): Dann meldet sich Lewis zurück. Der Shooting Guard, der Bayreuth zu einem so guten Start verholfen hatte, war zunächst für den erneuten Ausgleich (64:64) zuständig, ehe der College-Absolvent mit einem weiteren Dreier – mit Brett –endgültig das Momentum und die Führung zurück nach Bayreuth (71:68) holte. ratiopharm ulm antwortete staubtrocken – mit drei Dreiern. Zunächst durch Per Günther, dann durch Chria Babb und schließlich durch Butler (74:77).
Doch dann wurde es hektisch. Erst vergaben Günther und Doreth ihre Layups, dann entschieden die Schiedsrichter bei einem Morgan-Layup anstelle von Foul auf Schrittfehler. Völlig unbeeindruckt von der Hektik: Joseph Lewis, der sein Team mit fünf weiteren Zählern in die Overtime führte. Overtime (6:14): Den spektakulären Dunking von Sutton konterte Wachalski zunächst noch aus der Distanz (85:85), ehe Per Günther von der Freiwurflinie für die Entscheidung sorgte. Insbesondere sein 7. Freiwurf zur 85:90-Führung kam der Vorentscheidung gleich.
Nach einem Block von Sutton am überragenden Lewis bediente Hobbs Günther im Fastbreak zum Layup (85:88), den der Ulmer Kapitän mit einem Bonus-Freiwurf garnierte.
Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth) sagte nach dem Spiel : „Ich denke, dass es allerhöchsten Respekt verdient, in welcher Art und Weise wir gegen ein eingespieltes Team die Partie gestaltet haben. Wir sind sehr gut in die Partie gestartet, hatten einen sehr hohen Energielevel und Ulm ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt. Dann haben wir leider relativ früh Foulprobleme auf der 5er-Position bekommen, was unseren Gameplan ein wenig durcheinander geworfen hat. Es gab die eine oder andere Situation, wo es drohte, dass wir abreißen lassen. Da hat sich aber die mittlerweile ganz gute Chemie in der Mannschaft gezeigt, dass wir uns wieder in das Spiel gebissen haben und keinen Ball verloren gegeben haben. Nur so war es möglich, dass wir bis zum Ende die Chance auf den Sieg hatten. Ich hätte mir zum Schluss einen Foulpfiff gewünscht. Aber so ist es, speziell in der Overtime, ein verdienter Sieg für Ulm, wo sich gezeigt hat, dass sie schon viele Spiele in dieser Besetzung absolviert haben.“
Thorsten Leibenath (Head Coach ratiopharm ulm):kommentierte den Sieg so: „Das war schon ein ziemlich gutes Spiel für das erste Saisonspiel. Ich habe guten Basketball gesehen. Es war klar, dass wir uns in die Partie kämpfen müssen. Ich habe schon öfter am ersten Spieltag gegen Raouls Mannschaften gespielt und das war immer mit einem sehr hohen Energieaufwand verbunden. Wir haben mit zunehmender Dauer besser verteidigt, haben den Gegner zu schwierigeren Würfen gezwungen. Dadurch ging dann auch die Wurfquote runter. Was wir ab dem zweiten Viertel defensiv gezeigt haben, war für das erste Spiel okay.
Offensiv freut mich, dass wir wenige Ballverluste hatten. Daran kann man erkennen, dass wir eine Mannschaft sind, die relativ eingespielt ist. Vielleicht war das der Faktor, der den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben hat. Neben Chris Babb, der eine herausragende Leistung gezeigt hat, war Dominique Sutton ein wichtiger Faktor. In meinen Augen war er g erade dann, als es zu Kippen schien, der, der offensiv und defensiv wichtige Akzente gesetzt hat. “