Ulm News, 26.02.2016 11:32
Mehr Wahlfreiheit für Eltern - Zahl der Ganztagsschulen in Ulm steigt
Kultusminister Andreas Stoch hat heute die Namen der neu genehmigten Ganztagsschulen bekannt gegeben. Die Ulmer Abgeordneten Jürgen Filius (Grüne) und Martin Rivoir (SPD) freuen sich, dass der Antrag der Eduard-Mörike-Schule bewilligt wurde. „Allen Beteiligten, vor allem den engagierten Lehrkräften, den Eltern und ihren Kindern, wünschen wir einen guten Start und viel Erfolg für die Zukunft.“, so die beiden Wahlkreisabgeordneten.
Landesweit steige die Zahl der Ganztagsschulen um insgesamt 116 Schulen an. Besonders stark steige die Zahl der Ganztagsangebote an Grundschulen nach neuem Ganztagsschulkonzept (85). Der Abgeordnete Jürgen Filius „Diese Entwicklung zeigt, dass die Verankerung der Ganztagsschule im Schulgesetz überfällig war und Schulen und Schulträger nun die erforderliche Planungssicherheit erhalten. Diese können nun flexibel auf den Bedarf vor Ort reagieren. Sie dürfen verschiedene Formen anbieten – verpflichtend oder freiwillig, mit sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche.“
„Der Ganztagesbetrieb verspricht wesentliche Vorteile: Durch das erweiterte Schulangebot stärken wir den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in unserer Stadt“, erklärt der Abgeordnete Martin Rivoir.
Die Abgeordneten betonen darüber hinaus, dass die Ganztagsschule mehr als Betreuung sei. Sie erlaube neue Gestaltungsmöglichkeiten des Lernprozesses. Über den Tag verteilt können sich traditioneller Unterricht, individuelle Vertiefungsphasen und Übungszeit, musische Angebote oder Sport abwechseln. Hausaufgaben würden in der Schule mit Hilfe der Lehrkräfte erledigt. Diese so genannte Rhythmisierung von Lernphasen verspreche nach Ansicht von Bildungsforschern den größten Lernerfolg. „Das System bietet außerdem die große Chance, Kinder an die Vereinswelt und das kulturelle Leben heranzuführen. Das stärkt das Gemeinwesen insgesamt“, sagt Martin Rivoir.Die Schulen können Akteure etwa aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit, in ihr Ganztagskonzept einbeziehen. Die Finanzierung der Zusammenarbeit kann aus dem Kooperationsbudget erfolgen.
In den kommenden Jahren rechnet die Landesregierung mit einem weiteren Anstieg der Ganztagsschulen im Grundschulbereich. Bis zum 1. Oktober können Schulträger weitere Anträge auf Ganztagsschule beim Kultusministerium einreichen. Bis 2023 sollen landesweit rund 70 Prozent der Grundschulen ein Ganztagsangebot einrichten.
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