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Ulm News, 29.03.2012 16:56

29. März 2012 von Ralf Grimminger
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Pumpspeicherkraftwerk Blautal: Diskussion des Untersuchungsprogramms zu Baugrund und Grundwasser


Im Rahmen der Planungen für das Pumpspeicherkraftwerk Blautal werden derzeit Vorbereitungen für den Beginn des Planfeststellungsverfahrens getroffen. Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) wollen unter anderem in den nächsten Monaten Bohrungen durchführen, um genauere Kenntnisse über den Untergrund und die Grundwasserverhältnisse zu erhalten. Am 16. April wird es dazu eine öffentliche Veranstaltung geben (19 Uhr, Stadthalle Blaubeuren), die vom Arbeitskreis aus Vorhabensträgern, den Kommunen Blaubeuren und Blaustein sowie dem Öko-Institut e.V. veranstaltet wird. Derzeit wird der Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung geklärt, das sogenannte Scoping-Verfahren.

Derzeit wird der Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung geklärt, das sogenannte Scoping-Verfahren. Im Scoping wird der von den Vorhabensträgern vorgeschlagene Untersuchungsrahmen mit den betroffenen Behörden und Trägern öffentlicher Belange geprüft und diskutiert (z.B. Kommunen und Naturschutzverbände). Anschließend wird das Landratsamt Alb-Donau-Kreis als Planfeststellungsbehörde den vorläufigen Untersuchungsrahmen festlegen, unter Berücksichtigung der im Scoping formulierten zusätzlichen Anforderungen. Anhand dieses Untersuchungsrahmens erstellen die Vorhabensträger – die SWU und der Steinbruchbetrieb Merkle – im Anschluss die für die spätere Einreichung eines Antrags auf Planfeststellung erforderlichen Unterlagen. Wichtige Grundlage der Unterlagenerstellung durch die SWU ist eine Reihe von Probebohrungen und Pumpversuchen. Eine wasserrechtliche Genehmigung hierfür wurde bereits erteilt; der Auftrag für die Bohrungen selbst wurde aber noch nicht vergeben. Das Bohrkonzept der Vorhabensträger Experten sollen im Laufe des Jahres Bodenproben entnehmen, Brunnen bauen und Pumpversuche durchführen. Ziel der Untersuchung ist zum einen, genauere Erkenntnisse über die Bodenbeschaffenheit zu erlangen und damit den möglichen Baugrund besser bestimmen zu können. Zum anderen sollen durch Pumpversuche potenzielle Auswirkungen auf das Grundwasser im Blautal abgeschätzt werden. Die Bohrpunkte sind insbesondere im Steinbruch geplant, der als Unterbecken des Kraftwerks vorgesehen ist, und in dessen direktem Umfeld. Weitere Löcher werden zwischen Blau und Steinbruch sowie im Bereich des neuen Oberbeckenstandorts Schulzhau gebohrt. Insgesamt soll es nach bisheriger Planung 65 Bohrungen bis zu einer Tiefe von etwa 180m und einem Durchmesser von 146mm geben. Vier Bohrlöcher werden aufgebohrt und als Brunnen eingerichtet, um zusammen mit den bestehenden Brunnen mit Pumpversuchen die Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes zu messen. Ein Teil der Bohrlöcher wird wiederum mit Messgeräten ausgestattet, die der Bestimmung von Änderungen im Grundwasserpegel dienen. Die Arbeiten werden sich über mehrere Monate hinziehen. Konkrete Ergebnisse werden entsprechend frühestens Mitte des nächsten Jahres erwartet. Information und Beteiligung von Kommunen und Bürgern Die Frage nach den Auswirkungen eines eventuellen Pumpspeicherkraftwerks auf den örtlichen Wasserhaushalt gehört für die Kommunen Blaubeuren und Blaustein zu den Knackpunkten des Vorhabens. Die Frage stellt sich insbesondere weil das Unterbecken nach Möglichkeit auf Niveau des Grundwassers und ohne Abdichtung zu diesem gebaut werden soll. Die SWU wird darstellen müssen, welche Arbeiten sie für die Umweltverträglichkeitsprüfung plant, um nachweisen zu können, dass das Vorhaben keine negativen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt haben wird. „Für einen offenen und transparenten Prüfprozess sollen Anregungen, Fragen und Bedenken der Bürgerschaft frühzeitig und umfassend aufgegriffen werden“, so der Bürgermeister von Blaubeuren, Jörg Seibold. Entsprechend lädt der im letzten Jahr gebildete Arbeitskreis aus Kommunen, Vorhabensträgern und dem neutralem Öko-Institut wieder zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung. So wird das hydrogeologische Untersuchungskonzept der Vorhabensträger am 16. April 2012 um 19 Uhr in der Stadthalle Blaubeuren vorgestellt. Zur Beantwortung von Fragen der Bürger und Diskussion von Anregungen st ehen die Projektträger und deren Gutachter sowie zwei unabhängige Geologen zur Verfügung. Bereits ab 17:30 Uhr steht an dem Tag auch der Steinbruch der Firma Merkle, in dem das Unterbecken des PSW Blautal geplant ist, der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen. Zum späteren Scoping-Termin zur Vorbereitung der Umweltverträglichkeitsprüfung im Planfeststellungsverfahren wird das Landratsamt unter anderem die Kommunen und wohl auch den Sprecher der Bürgerinitiative einladen. Das Scoping-Papier der Vorhabensträger, auf dessen Basis die Diskussion erfolgt, wird auf die Internetseite www.psw-blautal.de gestellt. Stellungnahmen und Vorschläge aus der Bevölkerung wollen die Kommunen beim Scoping Termin vollständig zur Sprache bringen. Das Öko-Institut e.V. wurde von den Projektträgern und Kommunen als neutraler Wissensvermittler und Berater eingeschaltet. Es ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Im Fall des PSW Blautal ist das Öko-Institut für die Konzipierung und Durchführung von öffentlichen Informationsveranstaltungen zuständig, sowie für die redaktionelle Betreuung der Seite www.psw-blautal.de. Darüber hinaus stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise in Energie-, Geologie- und Naturschutzfragen zur Verfügung, mit der sie die Beteiligten bei der Einschätzung von fachlichen Aspekten unterstützen.



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