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Ulm News, 21.03.2012 16:41

21. März 2012 von Ralf Grimminger
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Stefan Halder: Wir können nur das verteilen, was wir auch erwirtschaften


Nach dem teils außergewöhnlich starken Wachstum im vergangenen Jahr gehen die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in den Regionen Ulm, Alb-Donau und Biberach in diesem Jahr von einer deutlich schwächeren Dynamik aus. „Gut die Hälfte der Betriebe rechnet für 2012 mit einem gleichbleibenden oder schwächeren Auftragseingang“, betont Stefan Halder, stellvertretender Vorsitzender von Südwestmetall in Ulm und geschäftsführender Gesellschafter der Erwin Halder KG in Achstetten bei dem heutigen Pressegespräch.

Die Entgeltforderung der IG Metall von 6,5% trifft auf eine wirtschaftliche Situation in den Betrieben, die mehr als unsicher ist. Sie sei daher „unzeitgemäß und schlicht zu hoch“, hebt Halder hervor: „Wir können nur das verteilen, was wir auch erwirtschaften.“ Laut einer Konjunkturumfrage unter den Betrieben der Südwestmetall-Bezirksgruppe Ulm rechnen gut 60% für 2012 damit, den Umsatz in etwa halten oder nur leicht steigern zu können. Fast 70% sehen die inländische Marktentwicklung in den letzten sechs Monaten als unverändert oder schlechter an. „Von einem überdurchschnittlichen Wachstum kann keine Rede sein“, sagt Halder. Zudem seien die Risiken der Staatsschuldenkrise noch lange nicht ausgestanden. Durch weitreichende Beschäftigungssicherung und die Entgelterhöhung um neun Prozent seit 2008 sind die Unternehmen massiv in Vorleistung gegangen. „Dies hat tiefe Löcher in die Finanzen der Firmen gerissen“, fügt Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm hinzu. „Das erfreuliche Wachstum der letzten beiden Jahre war ein Aufholen dessen, was durch die Krise verloren wurde. Einen Nachholbedarf, wie ihn die IG Metall sieht, kann ich bei der Entwicklung nicht erkennen“, so Maier. Tarifverträge wirken in die Zukunft und müssen sich daher auch daran orientieren. Ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument sei weiterhin die Zeitarbeit, um auf die zunehmend volatileren Märkte rasch reagieren zu können. „Sie gibt den Betrieben Luft zum Atmen bei vorübergehenden Auftragsspitzen und ermöglicht Schwächeren den Einstieg in Arbeit“, betont Halder. 66% der Zeitarbeiter waren vorher ohne Arbeit und sind deshalb nicht so erfahren und produktiv wie die Stammkräfte. In der Metall- und Elektroindustrie spielt Zeitarbeit eine wichtige, aber keine große Rolle. Auf einen Zeitarbeiter kommen 20 eigene Mitarbeiter. Über die Bezahlung der Zeitarbeiter verhandeln ohnehin die Tarifparteien der Zeitarbeitsbranche. Zeitarbeit ist nicht prekär. Vielmehr handelt es sich um vollwertige sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit allen Rechten wie Kündigungsschutz, Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Auf die Forderung zu mehr Mitbestimmungsrechten der Betriebsräte in Fragen der Zeitarbeit entgegnet Halder, dass Personalpolitik Aufgabe der Geschäftsführung sei und dies auch bleiben müsse. „Die heute bereits geltenden gesetzlichen Regelungen zur Mitbestimmung halte ich in diesem Fall für gut und ausreichend“, so Halder. Eine weitere Forderung der IG Metall im Rahmen der aktuellen Tarifverhandlungen ist die unbefristete Übernahme ausgelernter Auszubildender. „Wir bieten unseren Auszubildenden beste Perspektiven und eine qualifizierte Ausbildung, aber sicherlich keinen Freifahrtschein, bei dem Leistung keine Rolle spielt“, gibt Halder deutlich zu verstehen. „Für mich als Arbeitgeber ist es unvorhersehbar, wie viele Facharbeiter ich in vier Jahren benötigen werde. Meine Ausbildungsquote von 14% wäre nicht mehr zu halten.“ Vielmehr würde die Übernahmeverpflichtung Ausbildungsplätze vernichten. Laut der Südwestmetall-Umfrage würden knapp zwei Drittel der Betriebe in der Region die Zahl ihrer Ausbildungsplätze reduzieren. Das würde rund 13 % Prozent weniger Ausbildungsplätze bedeuten, also 70 Azubis pro Ausbildungsjahr weniger. „Dies trifft dann vor allem die schwächeren Bewerber, deren Aussichten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, deutlich schlechter werden&am p;ld quo;, hebt Halder hervor. Da spätestens nach einem Jahr über 80 % der Auszubildenden in den M+E-Betrieben auch unbefristet übernommen würden, sieht Halder hier gar keine Situation, die mit einer neuen Regelung, wie die IG Metall sie fordert, gelöst werden müsste. Es sei viel sinnvoller, diese schwächeren Jugendlichen zu fördern und beim Einstieg in den Beruf zu unterstützen.



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